MINISTER AUF SOMMERREISE

Gröhe: Spitzenmedizin und Pflege gehören zusammen

14.08.2015, 08:55 Uhr

Minister Gröhe zeigt sich beeindruckt von der Ionenstrahltherapie. (Foto: Schinkel/BMG)

Minister Gröhe zeigt sich beeindruckt von der Ionenstrahltherapie. (Foto: Schinkel/BMG)


Marburg - Deutschland braucht nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe eine starke Spitzenforschung in der Medizin. „Gott sei Dank haben wir sie. Ich bin darauf stolz“, sagte Gröhe während seiner dreitägigen Sommerreise. Er beklagte, dass deutsche Spitzenmedizin etwa in der Debatte um Sterbehilfe oder Sterbebegleitung „fast verächtlich“ als Apparatemedizin abgetan werde.

In vielen medizinischen Bereichen gehöre Deutschland weltweit zur Spitzengruppe. Als Beispiel nannte Gröhe beim Besuch des Krebszentrums der Uniklinik Marburg die Ionenstrahltherapie. In Deutschland gebe es vier Anlagen dieser Art, in den USA gebe es hingegen keine Ionenbestrahlung zur gezielten Behandlung von Tumoren.

Dabei müsse auch Spitzenmedizin immer patientenorientiert eingesetzt werden. „Spitzenmedizin muss allen Patienten unabhängig von ihrem Einkommen zur Verfügung stehen“, sagte Gröhe. Dieses Versprechen zu halten, werde aber immer anspruchsvoller. Daher müsse beispielsweise bei der Grundversorgung mit Arzneimitteln mithilfe von Generika gespart werden, um Spitzenmedizin für alle bezahlen zu können.

Insbesondere neurologische Erkrankungen werden in einer älter werdenden Gesellschaft die Gesundheitspolitik vor große Herausforderungen stellen. Es gehe neben der Spitzenmedizin auch immer darum, „die Menschen mit ihrer Krankheit zu begleiten“. Daher müsse die Forschung immer den Menschen dienen. Forschung und Verbesserungen bei der Pflege müssten im Gleichschritt ausgebaut werden, so Gröhe.


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