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Arzneimittelausgaben im 1. Halbjahr 2015
Schmidt: Keine Kostenexplosion
Über die Presseagentur dpa vermeldet die ABDA ihre neuesten Zahlen zur Arzneimittelausgabenentwicklung: Trotz Grippewelle und einigen hochpreisigen neuen Präparaten seien die Arzneimittelkosten im ersten Halbjahr 2015 nur sehr moderat um 5,6 Prozent gestiegen. Damit sei die Prognose, die für 2015 von einer 5,5-prozentigen Steigerung ausging, „fast punktgenau eingehalten“ worden, erklärt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt.
Schon die kürzlich von IMS Health veröffentlichten Zahlen zeigten, dass vor allem die neuen Hepatitis-C-Präparate für die Mehrausgaben verantwortlich waren. Das hatten GKV-Spitzenverband und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) schon erwartet als sie ihre Rahmenvorgaben für 2015 aushandelten. In dem für 2015 erwarteten Ausgabenplus von insgesamt 5,5 Prozent waren bereits drei Prozentpunkte für die neuen Hepatitis-C-Mittel vorgesehen. Schmidt betont nun gegenüber der dpa: „Wir stellen jetzt fest, dass die vermehrt in den Markt gebrachten, sehr, sehr hochpreisigen Präparate zu keiner Kostenexplosion bei den Arzneimitteln geführt haben."
Bei den ABDA-Zahlen handelt es sich um die „effektiven GKV-Ausgaben für Arzneimittel“ – also: inklusive Mehrwertsteuer, aber nach Abzug von Hersteller- und Apothekenabschlägen sowie Patientenzuzahlungen. Sie weichen daher auch von denen von IMS Health ab. Nach den ABDA-Zahlen beliefen sich die Arzneimittelausgaben (ohne Impfstoffe) im ersten Halbjahr auf insgesamt knapp 16,2 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sind sie damit um 5,61 Prozent gestiegen, auf das Gesamtjahr 2015 hochgerechnet betrage die Zunahme 3,1 Prozent.
Schmidt erklärte der dpa: „Das System hat nach unserer Erfahrung inzwischen so viele selbsthemmende Mechanismen, die in den letzten Jahrzehnten eingezogen wurden, dass es in der Lage ist, solche hochpreisigen Innovationen aufzunehmen und zu verarbeiten, ohne dass die Deckel in die Luft fliegen." Er hob dabei auf Sovaldi und seine Nachfolger ab. „Die Ärzte haben über Jahre gelernt, vorsichtig zu verordnen ... und entscheiden äußerst verantwortungsbewusst", so Schmidt. Diese Entwicklung beruhige insofern, als daran auch deutlich werde, dass Deutschland nicht auf einen hochwirksamen Wirkstoff verzichten müsse, weil es ihn sich nicht leisten kann.
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