DAZ.online-Umfrage-Ergebnis

Mehrheit sympathisiert mit Schweizer Modell

Berlin - 07.09.2015, 11:15 Uhr

Erst einmal in die Apotheke und dann vielleicht zum Arzt - ist das ein Modell für Deutschland? (Foto: goodluz/Fotolia)

Erst einmal in die Apotheke und dann vielleicht zum Arzt - ist das ein Modell für Deutschland? (Foto: goodluz/Fotolia)


Der Apotheker als Lotse – eine Schweizer Krankenkasse will es probieren: Versicherte, die zunächst eine Apotheke aufsuchen, bevor sie zum Arzt gehen, sollen geringere Prämien zahlen. Die deutschen Apothekerinnen und Apotheker haben eine ambivalente Haltung zu diesem Modell – letztlich ist es aber doch die Mehrheit, die ihm offen gegenüber steht. Das zeigt das Ergebnis unserer DAZ.online-Umfrage zu diesem Thema.

Die Kooperation einer Versicherung und einer Apothekenkooperation in der Schweiz ist etwas Neues. Auch ABDA-Präsident Friedemann Schmidt brachte einen solchen Ansatz kürzlich in einem Interview als Denkmodell zur Sprache. Von unseren 144 Umfrageteilnehmern erklärten 35 Prozent, dass sie ein solches Modell „super“ finden.

Es stärke den Apothekern den Rücken, könne die Hausärzte entlasten und viel Geld sparen. Weitere 21 Prozent zeigen sich ebenfalls aufgeschlossen: Gerade in Regionen, in denen die Ärzte knapp werden, wäre ein solches Modell von großem Nutzen, meinen sie. Vorausgesetzt, es sichert Apotheken auch ohne starke Verordner in der Nachbarschaft das Überleben.

Allerdings zeigten sich 34 Prozent der Teilnehmenden kritisch und möchten lieber die Finger von solchen Experimenten lassen: Das Modell führe zu einer Aufweichung der Sektoren. Und man solle bedenken, dass in der Schweiz auch die Ärzte dispensieren dürfen. Weitere zehn Prozent sind noch rigoroser: Das Schweizer Modell sei kein Vorbild, weil den Apothekern die Qualifikation und Kompetenz hierfür fehle.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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