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Eröffnung der Expopharm
Hersteller stehen an der Seite der Apotheker
Heute Morgen hat die diesjährige „Expopharm“ in Düsseldorf ihre Tore geöffnet. Die bis Samstag erwarteten 27.000 Besucher und rund 500 Aussteller machen sie nach Angaben der Veranstalter zur größten pharmazeutischen Fachmesse Europas. Auf der Eröffnungsveranstaltung betonten Verbandsvertreter der pharmazeutischen Hersteller und des Großhandels die schon fast traditionell gute und enge Zusammenarbeit mit den Apothekern.
Ohne die inhabergeführte Apotheke vor Ort wäre eine gute Gesundheitsversorgung nicht möglich, betonte beispielsweise Jörg Wieczorek, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH). Besonders betonte Wieczorek die Bedeutung der Selbstmedikation, ohne die das deutsche Gesundheitswesen nicht mehr funktioniere. Geradezu absurd sei es deshalb, Apothekerinnen und Apotheker bei der Erstellung des Medikationsplans außen vor zu lassen.
Dr. Martin Zentgraf vom Bundsverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) betonte, dass für die Arzneimittelhersteller die Apotheke der wichtigste Ort sei. Sie sei „das Zuhause der Arzneimittel“, natürlich seien pharmazeutische Hersteller und Apotheker gute Partner. Ein Beispiel für die sehr gute Zusammenarbeit sei das SecurPharm-Projekt. Ins gleiche Horn stieß Frank Schöning, Vorstandsmitglied des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen vfa. Dieses Projekt zeige, dass gemeinsames Interesse und gemeinsame Expertise hervorragende Ergebnisse hervorbringen können. Die Apotheker seien wichtige und wertvolle Partner der Hersteller. Er freue sich, dass in der letzten Zeit so viele neue Arzneimittel eingeführt wurden und dass auch in den kommenden Jahren viele Innovationen den Arzneischatz der Apotheken erweitern werden. Dr. Thomas Trümper vom Großhandelsverband Phagro betonte das gemeinsame Ziel, diese Arzneimittel so gut und so schnell wie möglich an den Patienten zu bringen.
Wieczorek widerspricht Gesundheitsökonomen
Der BAH-Vorsitzende Jörg Wieczorek nutzte die Expopharm-Eröffnung, in aller Deutlichkeit dem Gesundheitsökonomen Christian Hagist zu widersprechen. Dieser hatte sich in einem Beitrag im „Manager Magazin“ für weitreichende „Liberalisierungen“ im OTC-Markt ausgesprochen. Wieczorek hält von diesen Vorschlägen nichts. Das deutsche Gesundheitssystem benötige neben den Herstellern die Apothekerinnen und Apotheker als kompetente Berater vor Ort. „Was wir nicht benötigen, fuhr er fort, „sind Gesundheitsökonomen, die – wie jüngst geschehen – die Apothekenpflicht als überflüssiges Privileg bezeichnen und Apotheken auf eine Stufe mit Bäckereien und Baumärkten setzen.“ Dass die Beratung in der Apotheke als „entbehrliches Schwätzchen“ bezeichnet wurde, empörte Wieczorek besonders: „Wer oder was hier entbehrlich ist, überlasse ich Ihrer Bewertung“.
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