APOkix-Umfrage

Deutlicher Frust über falsche Retaxationen

Berlin - 09.10.2015, 10:10 Uhr

Rezepte genau prüfen - das kostet Zeit. (Foto: Sket)

Rezepte genau prüfen - das kostet Zeit. (Foto: Sket)


Retaxationen der Krankenkassen beruhen oft auf Formfehlern – nach Einschätzung der Apotheker ist dies nahezu bei einem Drittel der beanstandeten Rezepte der Fall. Sie sehen die Politik gefordert, hier für Abhilfe zu sorgen.

Das  Institut für Handelsforschung Köln (IFH) hat sich für seine APOkix-Umfrage im September das Thema Retaxationen vorgeknöpft. Befragt wurden 215 Apothekenleiter. Konkrete Zahlen liefert die Umfrage nicht, denn es wurde nicht direkt nach der Zahl der Retaxationen gefragt. Aber 90 Prozent der APOkix-Teilnehmer erklärten, dank Software, Mitarbeiterschulung und Prüfung durch ihr Abrechnungszentrum sei die Anzahl der Retaxationen in ihrer Apotheke überschaubar (36 Prozent stimmten dem „voll“ zu, 54 Prozent „eher“).

Jede vierte Retaxation auf null

Doch wenn es zu Retaxierungen kommt, so beruhen diese nach Einschätzung der APOkix-Teilnehmer zu 29 Prozent auf eine Beanstandung von Formfehlern. Schätzungsweise 26 Prozent laufen auf eine Retaxation auf null hinaus – die Apotheker bleiben also ganz auf ihren Kosten sitzen, wenn sie sich nicht erfolgreich zur Wehr setzen könne.

Das macht Arbeit: Fast 99 Prozent gaben an, Retaxationen aufgrund von Formfehlern und die damit verbundene Notwendigkeit zur intensiven Rezeptprüfung bedeute einen erheblichen Zeitaufwand. Ebenso viele sagen, bei Retaxationen aufgrund von Formfehlern sollte der Apotheke zumindest der Einkaufswert erstattet werden.

Verbände sollen prüfen

Beinah 100 Prozent meinen, es sei höchste Zeit, dass die Politik Apothekern bei der längst versprochenen Lösung für Retaxationen bei leichten Formfehlern hilft. Rund 90 Prozent fänden es gut, wenn Kammern oder Verbände die Prüfung ihrer Retaxationen übernehmen würden – oder dies schon tun.

Auch wenn die Zahl der Retaxationen insgesamt überschaubar sein mag: Die Stimmung trüben die Absetzungen erheblich ein: 98 Prozent der APOkix-Teilnehmer sind der Meinung, dass Retaxationen die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Krankenkassen beeinträchtigen. 96 Prozenten finden, wenn eine Krankenkasse fälschlicherweise retaxiert, sollte den Apothekern eine Aufwandsentschädigung zustehen.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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