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Neues Berufsbild für Apotheker
Die Revolution muss warten
Ab Sonntag können die Apotheker im Internet über ihr neues Berufsbild diskutieren. Der Entwurf, der DAZ.online vorliegt, modernisiert das Bild vom Apotheker behutsam, der Einfluss des Perspektivpapiers ist spürbar.
Der grundsätzliche Aufbau des neuen Berufsbilds, dessen Entwurf DAZ.online vorliegt, bleibt unverändert. Doch vielen Formulierungen merkt man die Diskussionen um das Perspektivpapier „Apotheke 2030“ an. Heißt es beispielsweise im bisherigen Berufsbild, „im Mittelpunkt der Tätigkeit des Apothekers in der öffentlichen Apotheke steht die ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln“, so heißt es im neuen Entwurf, der Apotheker „hat die Verantwortung“. Denn im Mittelpunkt seines Handelns steht nun „das Wohl des Patienten“. Auch das „heilberufliche Netzwerk“, in dem der Apotheker mit anderen Berufsgruppen kollegial zusammenarbeitet, taucht im Entwurf mehrfach auf.
Die umstrittenen Änderungen in § 1 der Bundes-Apothekerordnung, die die Regierung Mitte Oktober bekannt gegeben hat, finden sich im Entwurf bereits wieder. Allerdings nur als Zitat des Paragraphen, gegen den die ABDA deutlich Stellung bezogen hatte.
Der Entwurf des neuen Berufsbilds gliedert sich nicht nach den in der Bundes-Apothekerordnung aufgeführten pharmazeutischen Tätigkeiten, sondern wie bisher nach den „Tätigkeitsbereichen“:
- öffentliche Apotheke
- Krankenhaus
- pharmazeutische Industrie
- Prüfinstitutionen
- Wehrpharmazie
- öffentliche Gesundheitsverwaltung
- und Pharmazie an der Universität.
Im Tätigkeitsbereich öffentliche Apotheke, in dem die große Mehrheit der Apotheker in Deutschland arbeitet, nennt das neue Berufsbild die apothekerlichen Aufgabenbereiche:
- „Versorgung“
- „Information und Beratung“
- „Herstellung, Prüfung und Qualitätssicherung“
- „weitere Aufgaben“.
Die
Dienstleistungen im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit,
beispielsweise das Medikationsmanagement, werden unter dem Punkt
„Information und Beratung“ subsummiert.
Im Vergleich zur Diskussion um das neue Leitbild, das im vergangenen Jahr als Perspektivpapier „Apotheke 2030“ verabschiedet wurde, ist es um das neue Berufsbild bislang eher ruhig gewesen. Zwar hatte die Berliner Apothekerkammer bereits Anfang November 2014 in ihrem Newsletter über die bevorstehende Novellierung des Berufsbilds berichtet, doch eine größere öffentliche Diskussion entstand erst am Änderungsentwurf der Bundes-Apothekerordnung.
Über die Online-Diskussion des Entwurfs haben die Landesapothekerkammern ihre Mitglieder unterrichtet. Sie beginnt am Sonntag, den 1. November unter www.berufsbild-apotheker.de.
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