SCHWEIZ

Zur Rose geht mit Vor-Ort-Apotheke offline

Berlin - 10.11.2015, 12:15 Uhr

Zur Rose Chef Walter Oberhänsli setzt jetzt auch auf Vor-Ort-Apotheken. (Foto: Sket)

Zur Rose Chef Walter Oberhänsli setzt jetzt auch auf Vor-Ort-Apotheken. (Foto: Sket)


Zalando, Digitec und Nespresso haben es mit stationären Läden vorgemacht. Jetzt zieht die Schweizer Zur Rose AG nach. In Bern will Europas größter Versender von Arzneimittel im Sommer 2016 die erste Vor-Ort-Apotheke eröffnen. „Omnichannel-Strategie“ lautet die neue Zauberformel der Eigentümer von DocMorris.

Mit dem Kauf der DocMorris Versandapotheke im Herbst 2012 vom Stuttgarter Pharmahändler Celesio hatte sich die Schweizer Zur Rose AG zu Europas größtem Arzneimittelversender aufgeschwungen. Für Zur Rose-Chef Walter Oberhänsli, der in erster Linie auf den Versandhandel setzte, ist der neue Omnichannel-Ansatz mit der ersten Vor-Ort-Apotheke dennoch ein logischer Schritt der Firmen-Strategie: „Als Versandapotheke ist die Präsenz mit einer Vor-Ort-Apotheke eine sinnvolle Ergänzung, denn wir können die Synergien beider Kanäle nutzen.“ Für den Kunden, der seine Einkäufe am Abend erledige oder nicht zu Hause sei, um das eingeschriebene Paket mit den bestellten Medikamenten in Empfang zu nehmen, sei die Abholung in der Filiale ein „Mehrwert“. Oberhänsli ist überzeugt: „Einkaufen auf allen Kanälen ist die Zukunft. Das Nutzungsverhalten der ,online shopper' zeigt dies deutlich.“

Erfahrungen sammeln

Die Apotheke soll unter dem Namen „Zur Rose“ geführt werden. Inhaber ist die Zur Rose AG. Ob weitere stationäre Apotheken folgen, ist noch nicht entschieden. Erst wolle man die neuen Erfahrungen abwarten, so eine Zur Rose-Sprecherin. Eröffnet werden soll die Apotheke im August 2016 in Bern.

Geplant wurde die stationäre Zur Rose Apotheke nach Firmenangaben schon vor dem kürzlich von Gerichten verhängten Verbot des OTC-Versandhandels in der Schweiz. „Mit diesem ersten Umsetzungsschritt einer Omnichannel-Strategie bietet Zur Rose ihren Kundinnen und Kunden nicht nur beide Vertriebswege, sondern schafft neue Vorteile wie beispielsweise die Online-Bestellung mit der Option, die Medikamente in der Filiale abzuholen. Das gilt auch für rezeptfreie Medikamente, deren Bezug in der Schweiz über die Versandapotheke aufgrund des Bundesgerichtsurteils vom 29. September 2015 verunmöglicht wurde“, so das Unternehmen. Zur Rose werde im „Flagshipstore“ die gleichen Konditionen gewähren wie in der Versandapotheke.


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.