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MODELLPROJEKT RHEINLAND-PFALZ
Medikationsplan zeigt erste Erfolge
Seit Jahresbeginn läuft auch in Rheinland-Pfalz ein Modellprojekt mit einem elektronischen Medikationsplan. Eine erste Auswertung zeigt: Die Technik ist einfach zu handhaben, Wechselwirkungen konnten vermieden werden.
Der Zwischenbericht des gemeinsamen Modellprojekts „Vernetzte Arzneimitteltherapie-Sicherheit (AMTS) mit dem elektronischen Medikationsplan in Rheinland-Pfalz“ ist erfolgversprechend. Patienten erhalten nach einem stationären Krankenhausaufenthalt einen Medikationsplan, der von Hausärzten und Apotheken elektronisch aktualisiert werden kann.
Träger des im März 2015 gestarteten Modellprojekts sind das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium, die Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz, die Universitätsmedizin Mainz und die Techniker Krankenkasse.
Jetzt melden die Beteiligten erste Erfolge: Die Technik ist einfach zu handhaben, zuverlässig und wird von den Teilnehmern gut akzeptiert. Bei den ärztlich verordneten Arzneimitteln konnten durch vom Krankenhausapotheker gegebene Empfehlungen zu Einnahmezeitpunkten unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Wechselwirkungen vermieden werden. In einem Fall konnte eine Doppelmedikation vermieden werden.
Selbstmedikation in der Apotheke
In den Apotheken werden nach Darstellung des Landesgesundheitsministeriums insbesondere die Arzneimittel für die Selbstmedikation im Medikationsplan erfasst. Dadurch konnten ebenfalls Wechselwirkungen vermieden werden. Ein Beispiel sind die Wechselwirkungen zwischen Magnesium- und Calciumpräparaten mit zeitgleich eingenommenen Schilddrüsenhormonen oder einigen Antibiotika. Eine gleichzeitige Einnahme würde zu Unwirksamkeit oder deutlich verschlechterter Wirkung dieser Arzneimittel führen.
Das sind erste Resultate von insgesamt 280 teilnehmenden Patienten. Diese erhielten bei Entlassung aus den Kliniken einen Medikationsplan, der von den Krankenhausapothekern in Absprache mit den Klinikärzten erstellt wurde. Alle Arzneimittel einschließlich der Selbstmedikation wurden von den Krankenhausapothekern auf Wechselwirkungen und notwendige Dosisanpassungen geprüft und in den Medikationsplan eingetragen. Die Patienten erhielten auf dieser Basis eine Beratung sowie jeweils einen Ausdruck des Medikationsplans bei Entlassung aus dem Krankenhaus.
„Die Krankenhausapotheker sind prädestiniert, den Medikationsplan bei Entlassung der Patienten aus dem Krankenhaus zu erstellen, den Patienten zu erklären und damit die Anwendung der Arzneimittel sicherer zu machen“, betonte Professorin Dr. Irene Krämer, Direktorin der Apotheke der Universitätsmedizin Mainz und Projektleiterin.
240 Apotheken nehmen teil
Die Teilnehmenden werden anschließend von rund 240 öffentlichen Apotheken und rund 130 Hausärztinnen und -ärzten weiterbetreut. Dort erhalten sie über einen Zeitraum von einem halben Jahr nach Entlassung bei jeder Änderung ihrer Medikation einen aktualisierten Medikationsplan. Bei 80 Prozent der Patienten, von denen bereits Ergebnisse vorliegen, wurde die Aktualisierung durch die Apotheke, bei elf Prozent durch den Hausarzt und bei neun Prozent durch beide Leistungserbringer gemeinsam vorgenommen.
1 Kommentar
AMTS
von Heiko Barz am 08.12.2015 um 12:25 Uhr
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