Merck

Krebsarzneimittel Evofosfamide verfehlt primäre Endpunkte

Darmstadt - 07.12.2015, 10:43 Uhr

Krebszellen: Evofosfamide gegen das Pankreaskarzinom wurde in Phase-III-Studien untersucht. (Foto: Vitanovski - Fotolia)

Krebszellen: Evofosfamide gegen das Pankreaskarzinom wurde in Phase-III-Studien untersucht. (Foto: Vitanovski - Fotolia)


Merck hat bei der Entwicklung der Prüfsubstanz Evofosfamide einen Rückschlag erlitten. Das Mittel erreichte in zwei Phase-III-Studien nicht das Studienziel, wie der Pharma- und Chemiekonzern am Montag mitteilte.

Der Darmstädter Pharmakonzern Merck meldet einen Rückschlag: Merck werde für den Arzneimittel-Kandidaten Evofosfamide bei Bauchspeicheldrüsen- und Weichteilkrebs kein Zulassungsgesuch einreichen, teilte der Pharmakonzern am Montag mit. Trotz positiver Anzeichen hätten zwei Phase-III-Studien ihre primären Endpunkte verfehlt.

Evofosfamide ist eine in der Entwicklung befindliche Arzneimittelvorstufe, die bei stark ausgeprägtem Sauerstoffmangel (Hypoxie) des Tumors, einem Kennzeichen vieler solider Tumoren, aktiviert werden sollte. Die in Phase-III-Studien untersuchte Substanz wurde in Zusammenarbeit mit Threshold Pharmaceuticals, Inc., South San Francisco, Kalifornien, USA, entwickelt.

Niedrige Überlebensrate

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist zwar ein nicht sehr häufiger, dafür aber tödlicher Krebstyp. Die Tumorart rangiert auf Platz 12 der häufigsten Krebserkrankungen weltweit, ist aber die siebthäufigste krebsbedingte Todesursache. Auf sie entfallen vier Prozent der Todesfälle. Bauchspeicheldrüsenkrebs hat eine niedrige Überlebensrate: 93 bis 95 Prozent  der Patienten sterben als Folge ihrer Erkrankung innerhalb von fünf Jahren.

Im Mai hatte Merck durch die amerikanische Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) den Fast Track-Status für die Entwicklung von Evofosfamide (zuvor TH-302) – in Kombination mit Gemcitabin – erhalten. Es wäre für das Mittel der erste Zulassungsantrag gewesen.


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