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L-Thyroxin Tropfen sind seit geraumer Zeit nicht lieferbar. Aus den Apotheken waren sie vorsorglich wegen Ausflockungen des Wirkstoffs zurückgerufen worden. Ein Ende des Engpasses ist nicht in Sicht. Immerhin gibt es bei der Rezeptursubstanz Hoffnung. Sie könnte demnächst wieder verfügbar sein.
Sanofi-Aventis musste bereits im September 2014 und zuletzt im Januar 2015 mehrere Chargen seiner L-Thyroxin-Henning®-Tropfen zurückrufen. Grund waren Ausflockungen.Die eingeleiteten Untersuchungen ergaben, dass es sich bei den weißen Ausflockungen um ausgefallenen Wirkstoff handelt, nicht aber um Verunreinigungen mit rezepturfremden Stoffen oder Keimen. Da nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden konnte, dass weitere Flaschen betroffen sind wurden mehrere Chargen vorsorglich zurückzurufen.
Kein Liefertermin abzusehen
Wie Sanofi-Aventis nun auf Nachfrage mitteilt, ist ein Ende der Lieferunfähigkeit bisher nicht abzusehen. Man verweist auf die Übersicht aktueller Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (BfArM). Dort sei der aktuelle Stand der Informationen verfügbar. Ob die flüssige Darreichungsform eventuell wegen der zu geringen Nachfrage außer Handel genommen wird, lässt der Hersteller offen. Die Firma weist aber erneut darauf hin, dass Patienten mit dem behandelnden Arzt über Alternativen sprechen sollten.
Um
die therapeutische Lücke zu füllen, empfiehlt Sanofi zur Realisierung von
Dosierungen unter 25 Mikrogramm die Teilung von L-Thyroxin-Henning 25
Tabletten, die bei Bedarf auch suspendiert werden können. Ist jedoch eine
Dosierung notwendig, die eine Therapie mit L-Thyroxin-Tropfen erforderlich
macht, muss auf Importe oder auf eine DAC/NRF-Rezeptur zurückgegriffen
werden. .
Rezepturgrundstoff voraussichtlich ab Janaur verfügbar
Seit
Anfang des Jahres behelfen sich daher Apotheken bei Patienten, die nicht auf
Tabletten umgestellt werden können, mit der Herstellung einer Rezeptur gemäß
des DAC/NRF-Rezepturhinweises. Der Rezepturgrundstoff Levothyroxin-Natrium ist
über die Firma Fagron zu beziehen – eigentlich. Seit kurzem ist auch er nicht
lieferbar. Immerhin gibt er hier einen Liefertermin. Laut Auskunft von Fagron soll der Levothyroxin-Natrium voraussichtlich Ende
Januar wieder verfügbar sein. Daher bleibt momentan als einziger Ausweg aus dem
L-Thyroxin-Dilemma die Herstellung einer Suspension aus Tabletten.Ausführliche Hinweise dazu sowie zur rezepturmäßigen Herstellung von L-Thyroxin-Lösung finden sie hier.
Ob damit alle Probleme zu lösen sind, bleibt abzuwarten, denn auch die Lieferfähigkeit der L-Thyroxin-Tabletten war aufgrund von Stabilitätsproblemen über das vergangene Jahr hinweg immer wieder ein Problem und das nicht nur bei einem Hersteller.
4 Kommentare
Lieferengpässe
von Dr.Diefenbach am 16.12.2015 um 21:19 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Zustand hier
von Alexandsr Zeitler am 16.12.2015 um 3:35 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: L-Thyroxin
von norbert brand am 16.12.2015 um 8:14 Uhr
AW: unschön, aber...
von Sven Gallinat am 16.12.2015 um 9:00 Uhr
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