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UMWELTSCHUTZ IN DER APOTHEKE
EU will Verbrauch von Plastiktüten begrenzen
Die praktischen Helfer aus Plastik werden meist nur einmal benutzt und landen dann im Müll: Plastiktüten sind weltweit ein großes Umweltproblem. Die EU will ihren Gebrauch begrenzen - ob davon auch die dünnen, kleinen weißen Apotheken-Tüten betroffen sind, ist noch nicht ausgemacht.
Am 30. November hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) zum ersten Round-Table-Gespräch geladen. Sieben Verbände, darunter auch die ABDA, soll beraten, wie die im April verabschiedete EU-Richtlinie umgesetzt werden soll. Bis 2019 sollen EU-weit nur noch halb so viele leichte Plastiktüten verwendet werden wie 2010.
Was das für die Apotheken bedeutet, ist noch nicht klar. Die ABDA gibt zunächst einmal Entwarnung: „Es gibt derzeit keinen Handlungsbedarf“, so eine Sprecherin auf DAZ.online-Nachfrage. Mit am Tisch sitzen werden im der Bonner Filiale des Bundesumweltministeriums neben der ABDA der Einzelhandelsverband HDE, Hotels und Gaststätten, die Tankstellen, Schausteller und Marktverkäufer sowie die Handwerker.
Einheitspreis oder freiwillige Lösung
Beim Treffen am 30. November sollen zunächst einmal die Lage und Vorschläge sondiert werden. Fertige Lösungsmodelle gibt es noch nicht. Der Einzelverband HDE setzt auf eine Selbstverpflichtung der Wirtschaft. Möglich ist aber auch eine gesetzliche Regelung, die eine einheitlich Bepreisung der abgegebenen Tüten vorsieht.
2010 verbrauchte jeder EU-Bürger laut einer Statistik des Europaparlaments im Durchschnitt circa 200 Tüten pro Jahr, davon knapp 180 Einwegtüten. Die Deutschen gehen allerdings bereits heute erheblich umweltbewusster mit den leichten Tragetaschen um: Hierzulande werden im Durchschnitt nur 71 Plastiktüten, davon 64 Einwegtaschen nach Hause getragen. Am sparsamsten sind die Iren mit 20 Stück. Die meisten Tüten werden in Polen und Portugal verbraucht. Bis 2015 soll der Plastiktütenverbrauch in Deutschland auf maximal 40 Tüten pro Kopf und Jahr begrenzt werden, so will es die EU.
Betroffen sind nicht alle Tüten: Ausgenommen von der EU-Richtlinie sind besonders dünnwandige Tüten, wie sie etwa für Frischfleisch, Wurst, Fisch, Obst oder auch in Apotheken benutzt werden. Diese Ausnahme hat allerdings einen Haken: Sie gilt nur, wenn damit noch schädlichere Verpackungen wie Schalen aus Schaumstoff und ähnliches vermieden werden. Das wiederum trifft in Apotheken nicht zu. Also bleibt noch Diskussionsstoff. Trotzdem drängt die Zeit: Bis zum Herbst 2016 muss die EU-Richtlinie umgesetzt werden.
1 Kommentar
Plastiktüten
von Brücken-Apotheke Dußlingen am 31.03.2016 um 18:53 Uhr
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