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- Apothekenmarkt im Aufwind
Nach einem neuen IMS Health-Marktbericht erreichte der Umsatz im Apothekenmarkt im November 2,6 Milliarden Euro. Dies sind 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch für den kumulierten Zeitraum Januar bis November 2015 werden Zuwächse vermeldet. Die Apothekennachlässe gegenüber der GKV beliefen sich auf eine Milliarde Euro.
Der Umsatz des gesamten Pharmamarktes (Apotheke und Klinik) lag im November laut IMS Health bei 3,2 Milliarden Euro (+6 Prozent). Der Verbrauch nach Einheiten wuchs um 2 Prozent. Über die Apotheken wurden davon 2,6 Milliarden Euro (inkl. Impfstoffe und Testdiagnostika) erwirtschaftet. Dies bedeutet gegenüber Vorjahr eine Steigerung um 6 Prozent. Die von IMS angegebenen Umsatzwerte beruhen auf den Herstellerabgabepreisen abzüglich des Abschlags in Höhe von 6 bzw. 7 Prozent (Januar bis März 2014 bzw. ab April 2014) und der gemeldeten Rabatte aus Erstattungsbeträgen nach § 130b SGB V. Einsparungen aus Rabattverträgen nach § 130a Abs. 8 SGB V sind dabei nicht berücksichtigt.
Bei einem Arbeitstag mehr als im Vormonat stagnierte die Mengenentwicklung in den Apotheken laut IMS im November bei einer „roten Null“ (-0,4 Prozent; 127 Mio. Packungen).
Rezeptpflichtige Arzneimittel legten im selben Monat umsatzmäßig um 7 Prozent (2,3 Milliarden Euro) und absatzmäßig um 2 Prozent zu. Im Bereich OTC wurde über Apotheken und den Versandhandel ein schwacher Anstieg um ein Prozent verzeichnet. Mengenmäßig nahm das Segment allerdings um drei Prozent ab, was IMS mit der geringeren Nachfrage nach Schmerz- und Erkältungsmitteln begründet.
Versandhandel erstmals rückläufig
Der gesamte Absatz von Arzneimitteln über den Versandhandel war im November erstmals in 2015 rückläufig. Rezeptpflichtige Präparate sollen sich hier ohnehin seit längerem auf Talfahrt befinden. Es fehlten die Kaufanreize, meint IMS, weil Versandapotheken ihren Kunden keine Rabatte auf Rx-Präparate geben dürfen.
Größte Steigerung bei Hepatitis-C-Mitteln
IMS legte mit dem aktuellen Marktbericht auch neue Zahlen für den kumulierten Zeitraum Januar bis November 2015 vor. Hier nahm das rezeptpflichtige Segment in der Apotheke nach Umsatz um 6 und nach Menge um 1 Prozent zu. Unter den zehn umsatzstärksten Arzneimittelgruppen ist die größte Steigerung ist bei neuen Therapien gegen Hepatitis C (antivirale Mittel excl. HIV, +109 Prozent) festzustellen. Dabei gibt IMS zu bedenken, dass Neueinführungen zur Hepatitis C-Therapie zum Teil noch nicht einmal ein Jahr am Markt sind. Zweistellig legen antineoplastisch wirksame Proteinasehemmer (+19 Prozent) und Faktor Xa-Hemmer (+45 Prozent) zu.
Der OTC-Markt in der Apotheke wuchs dank des wachstumsstarken ersten Quartals über das Jahr bis November 2015 umsatzmäßig um 7 und nach Menge um 6 Prozent. Hier fallen unter den zehn absatzstärksten Arzneimittelgruppen topische Schnupfenmittel und Auswurfmittel ohne anti-infektive Komponente mit einem Zuwachs im niedrig zweistelligen Bereich auf.
Der Versandhandel verbuchte in den ersten elf Monaten des letzten Jahres ein Plus von 6 Prozent, OTC-Produkte als Wachstumstreiber sogar von 9 Prozent, während der Rx-Teilbereich um 7 Prozent rückläufig ist.
GKV sparte 4,3 Milliarden Euro
Den Wert der GKV-Arzneimittelausgaben in den ersten drei Quartalen 2015 auf Basis der Apothekenverkaufspreise unter Berücksichtigung von Einsparungen aus Rabattverträgen und Abschlägen der Hersteller (§ 130a Abs. 1 SGB V) und Apotheken beziffert IMS Health mit 23,9 Milliarden Euro (+5,1 Prozent). Durch Herstellerabschläge sparte die GKV von Januar bis November 2015 3,3 Milliarden und durch Apothekennachlässe 1 Milliarde Euro. Infolge der Absenkung des pro Rx-Packung anfälligen Abschlags von 1,80 Euro im Jahr 2014 auf 1,77 Euro in 2015 liegen die Einsparungen um rund 1 Prozent unter dem Vorjahresvolumen.
1 Kommentar
Apotheken im Aufwind ?
von Heiko Barz am 20.01.2016 um 0:57 Uhr
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