DAZ.Wochenschau

Magen-Darm und OTC-Ampel 

Stuttgart - 23.01.2016, 08:00 Uhr

Quellen: dpa | WuV | Fotolia: PS1design, Monoropic, Maksim Pasko, John Smith

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Vergangene Woche hatte die Bundesapothekerkammer (BAK) ins österreichische Schladming zu ihrer traditionellen Fortbildungswoche, dem Winter-Pharmacon, geladen. Intensiv-Fortbildung und Berufspolitik für 700 Teilnehmer standen auf der Tagesordnung. Das Wichtigste vom Pharmacon sowie weitere News dieser Woche lesen Sie in unserer Wochenschau.

Magen, Darm und Leber in Schladming

Bei der Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer drehte sich alles um den Magen-Darm-Trakt. Das Themenspektrum ging von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen über Durchfall, Verstopfung und Nahrungsmittelunverträglichkeiten bis hin zu Arzneistoffmetabolismus in der Leber, Zirrhose und Pankreatitis.

OTC-Ampel oder Datensammlung?

Bei der Eröffnung des Pharmacon sprach sich BAK-Präsident Kiefer grundsätzlich für eine evidenzbasierte Beratung in der Apotheke aus. Einer Nutzenbewertung von OTC-Arzneimitteln durch Apotheker erteilte er eine Absage. Allerdings sorgte die Formulierung des Sachverhalts für etwas Unverständnis. So sprach Kiefer davon, dass es keine „OTC-Ampel“ geben werde, die dem Apotheker den Evidenzgrad und die Nutzenbewertung eines Arzneimittels plakativ anzeige. In einem Hintergrundgespräch mit der DAZ erläuterte Kiefer daraufhin die Sachlage.

Nierenschäden durch PPI

Die bekanntesten Nebenwirkungen einer langfristigen PPI-Einnahme sind ein erhöhtes Osteoporose- und Frakturrisiko, das Auftreten von Darminfektionen sowie ein Vitamin-B12-Mangel. Nun hat eine Kohortenstudie ergeben, dass sich bei längerer Anwendung möglicherweise die Nierenfunktion verschlechtert. 

Viral oder bakteriell?

Ein Bluttest kann zwischen bakteriellen und viralen Infektionen der Atemwege unterscheiden. In einer Studie schnitt er besser ab als der vielerorts gängige Procalcitonin-Test. Nun soll der Test so weiterentwickelt werden, dass er binnen einer Stunde ein Ergebnis liefert. Das soll den unnötigen Einsatz von Antibiotika reduzieren.

Rezeptfreiheit für Cortison-Nasensprays

Fluticason- und Mometason-Nasensprays sind ausnahmslos verschreibungspflichtig. Beclometason ist zur Kurzzeitbehandlung der saisonalen allergischen Rhinitis ohne Rezept zu haben. Der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht möchte dies vereinheitlichen und eine Ausnahme von der Verschreibungspflicht, die für alle drei Wirkstoffe gilt, definieren.

Rezept beim Drucken vertauscht

Wird ein Rezept mit den Daten eines anderen Rezeptes – also offensichtlich völlig falsch – bedruckt und fällt das auch bei der Rezeptkontrolle nicht auf, führt das bei manchen Prüfstellen zur Vollabsetzung. Was tut man dann am Besten? Korrigieren und neu einreichen oder Einspruch erheben? Das Deutsche Apothekenportal gibt Antwort. 

Schrecklicher Zwischenfall in Phase I

Eine Phase-I-Studie, die im bretonischen Rennes durchgeführt wurde, hat bei sechs gesunden Probanden fatale Nebenwirkungen ausgelöst. Einer ist mittlerweile verstorben. Bis zum Zeitpunkt des Zwischenfalls hatten 90 Personen die Verbindung in unterschiedlichen Dosen bekommen, bis dahin ohne Probleme. Lesen Sie hier eine Chronologie der Ereignisse.


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