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Erinnern Sie sich noch an den syrischen Apotheker Monzer Alagi? Die DAZ berichtete über ihn und sein Schicksal (2015, Nr. 38). Alagi wollte damals unbedingt besser Deutsch lernen und die Approbation als Apotheker beantragen. Jetzt ist es so weit: Nach einer Fachprüfung darf er in deutschen Apotheken als „Apotheker unter Aufsicht“ arbeiten - DAZ-Herausgeber Peter Ditzel hat ihn getroffen.
Geboren wurde Monzer Alagi 1981 in einem kleinen Dorf in der Nähe der Stadt Homs, seine Familie gehören der christlich-orthodoxen Religion an. Nach dem Abitur studierte er Pharmazie, „weil ich schon immer anderen Menschen helfen wollte und Chemie liebe“, wie er in unserem Gespräch sagte.
Zuerst die Deutschkurse!
Zwei Jahre nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien flieht Alagi in den Libanon. 2014 kann er von dort mit seiner Familie nach Deutschland kommen. Er findet Unterkunft am Rand eines Ortsteils von Königswinter, besucht Deutschkurse und findet einen Apotheker, bei dem er als Hilfskraft in der Apotheke mitarbeiten kann.
Für Alagi, der früher in Damaskus eine eigene Apotheke hatte, steht von Anfang an fest, dass er möglichst bald wieder in seinem Beruf arbeiten will, in Deutschland, das für ihn das „Traumland“ ist, wie er erzählt. Doch da stößt er sehr bald auf Hindernisse: Neben der sprachlichen Barriere war die schwierigste Hürde die Anerkennung seiner syrischen Approbation als Apotheker in Deutschland. Mit großem Fleiß intensiviert der Syrer seine Deutschkurse. Parallel dazu trägt er unter großem Aufwand alle Originalbelege und geforderten Unterlagen zusammen, die von den deutschen Behörden für die Approbationsanerkennung verlangt werden.
„Alles ist gutgegangen“
Nachdem er alle Unterlagen zusammen hat, reicht er sie bei der zuständigen Regierung von Nordrhein-Westfalen ein und stell einen Antrag auf Anerkennung der Approbation. Für seine sprachlichen Voraussetzungen reicht in Nordrhein-Westfalen das B2-Zertifikat in deutscher Sprache, das er schon vor einiger Zeit erhalten hatte.
Vor wenigen Tagen war es dann soweit: Alagi legt die Fachspracheprüfung ab. Zwei Apothekerinnen aus der Kammer Nordrhein und eine Apothekerin aus der Regierung nahmen die Prüfung ab, Sachwerpunkt waren Rezepturvorbereitung und Dokumentation. Außerdem musste über einen Artikel mit einem Gesundheitsthema diskutieren und sich dazu äußern.
Schließlich musste er sich noch in einem simulierten Gespräch zwischen Apotheker und Patient bewähren. „Alles ist gut gegangen“, freut sich Monzer Alagi, „auch wenn der Weg bis zur Prüfung manchmal ein wenig orientierungslos war – es lohnt sich!“
Die erste Stufe: Arbeiten unter Aufsicht
Auf Antrag erhielt er dann von der Regierung in Nordrhein-Westfalen die Erlaubnis, als „Apotheker unter Aufsicht“ zu arbeiten. „Das bedeutet, dass ich jetzt Kunden beraten und Arzneimittel abgeben darf. Im Prinzip darf ich als Apotheker arbeiten, allerdings muss ein Apotheker anwesend sein. Eine Apotheke darf ich nicht selbstständig leiten.“
Zurzeit arbeitet Monzer Alagi in der Linden-Apotheke in Bonn-Bad Godesberg. Seinem Chef, Apotheker Norbert Paul, ist er besonders dankbar, „ohne ihn wäre ich nicht wieder so rasch in den Apothekerberuf gekommen“.
Um die vollständige deutsche Approbation zu erhalten, muss Monzer Alagi allerdings noch eine weitere Prüfung ablegen, die etwa mit dem Dritten Staatsexamen vergleichbar ist. Für Alagi besteht kein Zweifel, dass er auch die letzte Stufe der Berufsanerkennung erreichen möchte. Zur Vorbereitung darauf wird er an den berufsbegleitenden Seminaren der Apothekerkammer teilnehmen. Sein Ziel: „Im kommenden Herbst möchte ich diese Prüfung ablegen.“ Wir drücken ihm die Daumen.
Für syrische Apotheker in Deutschland hat Monzer Alagi eine Facebook-Seite eingerichtet, auf der sie sich über das Anerkennungsverfahren informieren und ihre Erfahrungen austauschen können:
5 Kommentare
Unter Aufsicht 7 Jahre lang auch gearbeitet jetzt arbeitslos
von Lilia am 27.10.2016 um 16:21 Uhr
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AW: Unter Aufsicht 7 Jahre lang auch
von Dr. Arnulf Diesel am 18.04.2017 um 19:51 Uhr
danke für die chans
von abdulkader haderi am 17.02.2016 um 0:43 Uhr
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AW: Wo gibt es Hilfe?
von Andrea am 30.07.2016 um 11:42 Uhr
Willkommen in Deutschland!
von Konrad Mörser am 16.02.2016 um 10:27 Uhr
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