Nordrhein-Westfalen

Cyber-Attacke auf weiteres Krankenhaus

Winterberg - 19.02.2016, 17:45 Uhr

Derzeit kommt es regelmäßig auf Angriffe von IT-Infrastrukturen in Krankenhäusern. (Foto: Alex Tihonov / Fotolia)

Derzeit kommt es regelmäßig auf Angriffe von IT-Infrastrukturen in Krankenhäusern. (Foto: Alex Tihonov / Fotolia)


Eine Klinik in Winterberg musste IT-Systeme herunterfahren und Verbindungen zur Außenwelt kappen. Anders als in ähnlichen Fällen der aktuellen Hacking-Welle sei die Patientenversorgung ungestört geblieben, so die Klinik.

Ein weiteres Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen hat eine Cyber-Attacke festgestellt – Auswirkungen auf den Klinikbetrieb gab es aber nicht. In einer Mail ist nach Angaben der Leitung des St. Franziskus-Hospitals Winterberg am Donnerstagmittag eine Auffälligkeit festgestellt worden. „Da wir bei dem Thema momentan hoch sensibilisiert sind, haben wir gezielt Systeme in der Verwaltung heruntergefahren und Außenverbindungen gekappt“, sagte Geschäftsführer Christian Jostes am Freitag nach Medienberichten.

Bereits nach drei Stunden habe die IT-Abteilung des Krankenhauses das Problem behoben. Die medizinische Versorgung sei zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt gewesen. Die Situation sei auch nicht mit der Lage im Neusser Lukaskrankenhaus vergleichbar. Ob es die gleiche oder eine ähnliche Schadsoftware gewesen sei, könne man noch nicht sagen. Jostes geht aber davon aus. Das St. Franziskus-Hospital habe seinen Virenschutz ausgebaut. Außerdem informierte das Krankenhaus nach eigenen Angaben das Landeskriminalamt und stellte Strafanzeige.

Woanders wurden Operationen verschoben und Notfälle umgeleitet

Das Neusser Lukaskrankenhaus war vergangene Woche von einer Cyber-Attacke betroffen gewesen. Um ein Ausbreiten der Schadsoftware zu verhindern, wurde das gesamte IT-System des Neusser Krankenhauses heruntergefahren. Zudem verschoben Ärzte planbare besonders große Operationstermine. Erst Tage später konnte damit begonnen werden, die IT-Anlage schrittweise wieder in Betrieb zu nehmen.

Auch das Klinikum Arnsberg hatte vor wenigen Tagen einen Cyber-Angriff festgestellt. Dort musste die IT-Infrastruktur fast zwei Tage lang ausgeschaltet bleiben. Notfälle wurden in umliegende Häuser umgeleitet.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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