Krankenkassen

DAK streicht 1.600 Vollzeitstellen

Berlin - 22.06.2016, 09:33 Uhr

Hohe Zusatzbeiträge ließen der DAK die Versicherten davon laufen. (Foto: DAK)

Hohe Zusatzbeiträge ließen der DAK die Versicherten davon laufen. (Foto: DAK)


Die DAK Gesundheit will Vollzeitstellen abbauen — bis zu 2000 Beschäftigte könnten davon betroffen sein. Wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mitteilt, gab dies der Krankenkassenvorstand zu Beginn der Tarifverhandlungen am 21. Juni bekannt.

Mit rund 6 Millionen Versicherten gehört die DAK Gesundheit noch immer zu einer der größten gesetzlichen Kassen in Deutschland. Doch schon seit geraumer Zeit läuft es nicht mehr rund. Mit einem Zusatzbeitrag von derzeit 1,5 Prozent für die Arbeitnehmer zählt die DAK zu den teuersten Kassen. Die Folge: Sie verlor über 180.000 Mitglieder. Zum 1. Juli steht zwar die nächste Fusion ins Haus – die BKK Beiersdorf zählte zu Jahresbeginn aber auch nur 10.400 Versicherte.

Nun soll also umstrukturiert werden. Ab dem kommenden Jahr soll ein neuer Vorstand für frischen Wind sorgen: Andreas Storm wird Herbert Rebscher als Kassen-Chef ablösen. Aber die Umstrukturierungen werden auch die Mitarbeiter zu spüren bekommen. 1600 Vollzeitstellen in allen Ebenen der Kasse stehen auf der Kippe. Betroffen sind etwa 2000 Beschäftigte, weil viele Menschen bei der DAK in Teilzeit arbeiten. Gabriele Gröschl-Bahr, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand, gibt sich dennoch vorsichtig optimistisch: „Wir werden die Tarifverhandlungen nutzen, um möglichst viele der 14.000 Stellen im Unternehmen zu erhalten und, wo das nicht möglich ist, für einen sozialverträglichen Ab- und Umbau zu sorgen“. Ziel ist es der ver.di-Verhandlungsführerin zufolge, ein Gesamtpaket im Interesse der Beschäftigten zu schnüren.

Die Gewerkschaft geht ohne eine konkrete Forderung in die Verhandlung. Man wolle sich „den Rücken frei halten für Regelungen zum Beispiel zur Altersteilzeit, Beurlaubungen ab 55 Jahre oder einen früheren Renteneintritt“. Allerdings müssten auch die bisherigen Tarifabschlüsse der Ersatzkrankenkassen sowie der AOK berücksichtigt werden. Sie liegen laut ver.di auf einem Niveau von 4,5 bis 5 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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