Bayer-Poker um US-Agrarkonzern

Monsanto will bis zu 15 Dollar mehr je Aktie

Leverkusen / St. Louis - 30.06.2016, 09:36 Uhr

Bayer-Chef Werner Baumann: Bleibt Monsanto-Übernahme nur ein Traum? (Foto: dpa)

Bayer-Chef Werner Baumann: Bleibt Monsanto-Übernahme nur ein Traum? (Foto: dpa)


Mit der Übernahme von Monsanto würde Bayer zum weltweit größten Agrochemie-Hersteller werden. Doch das bisherige Angebot lehnte der umstrittene US-Konzern ab. Jetzt verlangt das Management einen Nachschlag. Legt Bayer nach?

Der von Bayer umworbene US-Saatgutspezialist Monsanto lässt sich bei der Milliarden-Offerte des Konkurrenten nicht in die Karten schauen. Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern hatte vor gut fünf Wochen überraschend die Übernahme des Saatgutspezialisten aus den USA angekündigt. Die Leverkusener boten 62 Milliarden US-Dollar (gut 55 Mrd Euro). Nachdem das Monsanto-Management die Offerte als zu niedrig zurückgewiesen hatte, wurde bereits länger über einen Preisaufschlag spekuliert - jetzt bestätigen sich die Gerüchte: Monsanto verlange eine Erhöhung der Offerte um bis zu 15 Dollar je Aktie, berichtetet das Handelsblatt (Donnerstag) und beruft sich dabei auf Unternehmens- und Finanzkreise. 

Bei Vorlage der Quartalsbilanz hatte Konzernchef Hugh Grant am Mittwoch erklärt, dass er in den vergangenen Wochen persönlich Gespräche mit dem Bayer-Management geführt habe. Grant zeigte sich weiter von der Logik einer Zusammenlegung der Geschäfte überzeugt. Vor diesem Hintergrund gab er sich weiter offen für entsprechende strategische Optionen.

Auf der Finanzierungsseite bekommen die Bayer-Pläne derzeit zusätzlich Gegenwind durch das Brexit-Votum, berichtet das Handelsblatt. Knackpunkt sei die geplante Kapitalerhöhung, hieß es in Finanzkreisen. Bayer will rund 25 Prozent des Kaufpreises über die Ausgabe neuer Aktien finanzieren. Diese sollen vor allem Großinvestoren zeichnen. Doch ob sie nach dem Brexit zugreifen, sei unsicher. Grund sei die mit dem Votum der Briten verbundene Verunsicherung an der Börse.


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