SPD-Politikerin besucht Alliance Healthcare

Raether-Lordieck ist Abgeordnete des sächsischen Landtags in Dresden. Die studierte Verfahrenstechnikerin wurde 2014 erstmals über die Landesliste in den Landtag gewählt. Dort ist sie derzeit für zwei Themen zuständig: Raether-Lordieck ist Sprecherin für die Bereiche Gleichstellung und Industriepolitik.

Aus dem Bürgerbüro der SPD-Politikerin hieß es, dass man sich während der Sommerpause vorgenommen habe, im Rahmen einer Sommer-Tour viele große, für die Region wichtige Arbeitgeber zu besuchen. Alliance Healthcare betreibt im sächsischen Meerane ein großes Lagerzentrum, in dem mehr als 170 Menschen arbeiten. Der Großhändler ließ sich kurz nach der Wende dort nieder und beliefert von Meerane aus inzwischen mehrere hundert Kunden, teilweise bis nach Berlin. Man habe daher auch den zum Weltkonzern Walgreens Boots Alliance gehörenden Großhändler angeschrieben und einen Besuch angeboten, erklärte der Bürgerbüro-Sprecher. Alliance Healthcare sagte zu, am vergangenen Mittwoch kam die Politikerin dann nach Meerane.

Mit Jan-Detlef Wohlert, Direktor Vertrieb, und Betriebsleiter Hartmut Thierfelder sprach die Sozialdemokratin „ausführlich“ über den Pharmagroßhandel, den Apothekenmarkt und die Niederlassung in Meerane. Es folgte eine Besichtigung des Lagers. Die Politikerin zeigte sich erstaunt: „Es ist spannend zu sehen, welche Unternehmen hier in der Region Westsachsen Arbeitsplätze sichern und welche Produkte und Dienstleistungen sie anbieten“, sagte Raether-Lordieck. „Alliance Healthcare leistet einen wichtigen Beitrag für die schnelle Versorgung von Patienten mit Medikamenten hier in der Region.“

Großhändler verlangen Anpassung der Vergütung

Einer Mitteilung von Alliance Healthcare zufolge erkundigte sich die Politikerin darüber hinaus nach „Aspekten der aktuellen Arzneimitteldistribution“. Thematisiert wurde auch die Großhandelsvergütung, die laut Alliance Healthcare den aktuellen Erfordernissen nicht mehr entspricht. Vertriebsleiter Wohlert wies die Politikerin darauf hin, dass ein „rapider Margenverfall in den letzten Jahren“ stattgefunden habe und dementsprechend eine Anpassung der Vergütung notwendig sei.

Die Vergütung des Großhandels wurde zuletzt im Jahr 2012 mit dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) angepasst. Die Großhändler erhalten seitdem einen prozentualen Aufschlag in Höhe von 3,15 Prozent des Abgabepreises des Herstellers. Hinzu kommt ein Fixhonorar in Höhe von 70 Cent pro abgegebener Packung. Die prozentuale Marge ist bei 37,80 Euro gedeckelt. Vor dem AMNOG hatte der Margen-Deckel bei 72 Euro gelegen.