Rebellion gegen Stada-Spitze

Weiterer Investor tritt auf den Plan

Bad Vilbel - 20.07.2016, 09:03 Uhr

Begehrt: Nicht nur US-Investor Wyser-Pratte mischt sich in die Geschäfte des hessischen Arzneimittelherstellers Stada ein, berichtet die FAZ. (Foto: dpa)

Begehrt: Nicht nur US-Investor Wyser-Pratte mischt sich in die Geschäfte des hessischen Arzneimittelherstellers Stada ein, berichtet die FAZ. (Foto: dpa)


Der Krimi um Stada geht in die nächste Runde. Nach dem Investor AOC bringt sich nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nun ein weiterer Aktivist ins Spiel - und will gleich den kompletten Stada-Aufsichtsrat austauschen. Die nahende Hauptversammlung soll die Entscheidung bringen.

Der Druck auf die Stada-Führung scheint weiter zuzunehmen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, soll mit dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen ein weiterer Investor auf die Bühne treten. Dem Bericht nach will sich dieser auf der bevorstehenden Hauptversammlung des Arzneimittelherstellers am 26. August dafür einsetzen, dass der komplette Aufsichtsrat des Unternehmens neu besetzt wird.

Der Frankfurter Aktienfonds gehört laut FAZ zur Shareholder Value Management AG (SVM) in Frankfurt. Deren Vorstand Frank Fischer habe kürzlich auf einer Veranstaltung angekündigt, die Stada-Hauptversammlung werde „sehr spannend“. Er habe außerdem gesagt, man arbeite am kompletten Austausch des Aufsichtsrats. Dies war bislang noch von niemandem so klar gefordert worden. 

Dem Bericht nach ist SVM kürzlich auch in den britischen Mischkonzern John Menzies eingestiegen und fordere dessen Aufspaltung. Diese Möglichkeit haben Beteiligungsgesellschaften immer wieder auch für Stada mit seinen beiden Sparten Nachahmerarzneimittel und rezeptfreie Produkte diskutiert.

Stada steht seit Wochen ohnehin unter Druck des aktivistischen Investors Active Ownership Capital (AOC), der im Frühjahr mitgeteilt hatte, 5,05 Prozent der Stimmrechtsanteile sowie 1,92 Prozent an Stada-Optionen zu besitzen. AOC zeigte sich unzufrieden mit der Performance des Unternehmens und verlangte eine teilweise Neubesetzung des Aufsichtsrates.

Den hat Stada unter der neuen Führung von Matthias Wiedenfels mittlerweile initiiert, allerdings mit anderen Kandidaten als von AOC gefordert. Darüber hinaus hatte sich kürzlich der US-Investor Guy Wyser-Pratte in das Unternehmen eingekauft. Dieser ist bekannt dafür, starken Einfluss auf das Management und die Strategie eines Unternehmens zu nehmen, um die Profitabilität zu steigern.  


ts / DAZ.online
redaktion@daz.online


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