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Quartalsbilanz mit Fokus auf Monsanto-Mega-Fusion
Pharma bei Bayer entscheidender Treiber
Bei seiner ersten Quartalsbilanz am morgigen Mittwoch dürfte der neue Bayer-Chef Werner Baumann die Prognosen für 2016 bestätigen. Mit dem Rekord-Gebot in Höhe von inzwischen gut 64 Milliarden US-Dollar für den US-Saatguthersteller Monsanto sorgte der Manager zuletzt für Schlagzeilen.
Beim Bayer-Konzern sorgt das Gesundheitsgeschäft weiter für Schwung, doch auch bei der Vorlage der Quartalszahlen am morgigen Mittwoch liegt der Fokus auf Aussagen zur geplanten Mega-Fusion mit Monsanto. Der US-Konzern hatte auch die zuletzt um 3 auf 125 US-Dollar je Aktie in bar erhöhte Offerte der Leverkusener als zu niedrig zurückgewiesen. Die Offerte reiche finanziell nicht aus, erklärte Monsanto. Die Konzerne zeigten sich aber weiterhin generell gesprächsbereit. Knackpunkt bleibt der Blick in die Bücher. Diesen hat der US-Konzern den Leverkusenern bisher nicht gewährt.
Mit der Übernahme würde Bayer zur weltweiten Nummer eins bei Saatgut und Pflanzenschutz aufsteigen. Die Signale aus der Agrarchemie blieben zuletzt verhalten. Neben dem Preisverfall wichtiger Agrargüter machen den Pflanzenschutz- und Saatgutherstellern auch die Währungsturbulenzen in Schwellenländern sowie insbesondere die Wirtschaftskrise in Brasilien zu schaffen. Die feuchte Witterung dürfte aber das Geschäft mit Pilzbekämpfungsmitteln bei Bayer angetrieben haben.
Wachstumstreiber bleibt bei Bayer das Pharmageschäft. Der Konzern dürfte weiter von florierenden Geschäften mit neueren Medikamenten profitieren, erwartet Equinet-Expertin Marietta Miemietz. Das inzwischen als Covestro eigenständige Kunststoffgeschäft dürfte sich weiter beruhigt haben. Trotz des Börsengangs im Oktober 2015 fließt Covestro noch voll bei Bayer in die Bilanz ein. Bei Bayer selbst dreht sich inzwischen aber alles um die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze.
Zuwächse mit Xareloto, Eylea und Xofig
Für das zweite Quartal rechnen von Bayer befragte Analysten im Schnitt mit einem minimalen Umsatzanstieg auf 12,12 Milliarden Euro. Dabei ist etwa das Geschäft mit Diabetes-Technik herausgerechnet, das Bayer für gut eine Milliarde Euro an seinen japanischen Partner Panasonic Healthcare verkauft hat. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sonderposten dürfte um gut ein Prozent auf 2,94 Milliarden Euro klettern. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) dürfte mit 2,06 Milliarden Euro ähnlich stark zulegen, während beim Gewinn unter dem Strich ein kräftiges Plus von 17 Prozent auf 1,35 Milliarden erwartet wird.
Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff erwartet insgesamt eine solide Entwicklung. Im Pharmageschäft dürfte der Konzern deutliche Zuwächse verzeichnen. Neuere Pharmaprodukte wie etwa der Blutverdünner Xarelto, das Augenmittel Eylea, die Krebsmittel Stivarga und Xofigo sowie das Lungenhochdruckmittel Adempas ließen bei Bayer zuletzt die Kassen klingeln. Zudem profitiert Bayer weiter vom milliardenschweren Zukauf der Sparte für rezeptfreie Medikamente vom US-Konzern MSD Sharp & Dohme. Allerdings sorgen hier die Konjunkturschwäche in den Schwellenländern und die Währungsturbulenzen für deutliche Bremsspuren.
Trotz Brexit und des trüben Konjunkturbildes in einigen Schwellenländern rechnen Experten mit einer Bestätigung des Ausblicks. Ende April hatte der damalige Konzernchef Marijn Dekkers bei seiner letzten Quartalsbilanz für das 2016 inklusive Covestro einen Umsatz von mehr als 47 Milliarden Euro in Aussicht gestellt und damit ein um Währungseinflüsse und Zu- und Verkäufe bereinigtes Wachstum im unteren einstelligen Prozentbereich. Das Ebitda vor Sonderposten und der Gewinn je Aktie dürften dabei etwas kräftiger zulegen. Für beide Werte peilt Bayer ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich an.
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