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Test im Bayerischen Fernsehen
Apotheken können nicht überzeugen
Das Testurteil der TV-Sendung „mehr/wert“ im Bayerischen Rundfunk fällt nicht gut aus: Vier von sechs Apotheken haben nicht auf die Interaktion zwischen Xarelto und Aspirin hingewiesen. Online- und Versandapotheken fielen im Test gleichermaßen durch und die Beratungsqualität war teils schlecht.
Wiesnzeit ist Virenzeit – die erhöhte Erkältungsinzidenz während des Münchener Oktoberfestes nahm das Team der Sendung „mehr/wert“ zum Anlass, Apotheken zu testen. In der ersten Runde ging es um den Preis. Das Testszenario: in einer Vor-Ort- und einer Online-Apotheke sowie einem Drogeriemarkt wurden Mittel gegen Erkältung verlangt. Wie dieser Wunsch jeweils formuliert wurde und das Beratungsgespräch, war allerdings nicht zu sehen.
In der Apotheke gab es Aspirin® complex gegen die Schmerzen, einen pflanzlichen Hustensaft zum Schleimlösen und Salbei-Bonbons für den Hals. Kostenpunkt knapp 20 Euro. In der Online-Apotheke rät man der Testerin am Telefon zu einem abschwellenden Nasenspray, dem Schleimlöser ACC, Paracetamol und einem Hustentee. Das Ganze für den Preis von 15 Euro. Wie lange es dauert, bis die Sendung eintrifft, wird nicht erwähnt. Im Drogeriemarkt berät ein Computer. Das Ergebnis: ein Erkältungsbalsam, pflanzliche Erkältungskapseln und Hustentee für knapp zehn Euro – in der Wirkung wohl kaum mit den Apothekenpräparaten vergleichbar.
Paracetamol als Entzündungshemmer?
Die Tester lassen die Einkäufe bei einer Ärztin checken. Sie rät zu abschwellenden Nasentropfen und einem entzündungshemmendes Medikament – zusammen für knapp 6 Euro in der Apotheke zu haben. Dass sie hier exemplarisch Paracetamol nennt, lässt zumindest leichte Zweifel an ihrer Kompetenz aufkommen.
Das Fazit der Tester: Man sei zwar beim Preis nicht abgezockt worden, dennoch habe man in der Apotheke zu viel Geld ausgegeben. Dass man dafür Arzneimittel mit einer ganz anderen Wirkung erhält, spielte offensichtlich keine Rolle.
Beratung lässt zu wünschen übrig
Nächster Test war die Beratungsqualität: eine junge Frau mit einem Rezept über den Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban (Xarelto®). Dazu verlangt sie Aspirin®. Von den drei Online-Apotheken macht nur eine darauf aufmerksam, dass beide Mittel auf keinen Fall gemeinsam eingenommen werden sollten. Die Testerin hatte sich dort telefonisch beraten lassen. Zu der zweiten gab es offensichtlich keinen persönlichen Kontakt. Mit Versandapotheke Nummer drei wurde immerhin gechattet, Hinweis auf die Interaktion gab es aber keinen.
Keineswegs besser schnitten die Vor-Ort-Apotheken ab. Von den drei getesteten hätten zwei beide Arzneimittel kommentarlos zusammen abgegeben. Ein alarmierendes Ergebnis mit dem die Tester den „Berufsverband“, den Bayerischen Apothekerverband (BAV), konfrontierten. Ein Vertreter des Verbandes nahm folgendermaßen Stellung „Wir haben eine kleine Zahl von Ausfällen. Die werden dann angemahnt, die müssen Verbesserungen machen – und das zweite Mal, stellen wir fest, passiert das in der Regel nicht mehr. Über diese Testkäufe konnten wir erreichen, dass über die ganze Breite die Beratungsqualität in der Apotheke sich bessert."
Self-made Apothekenkosmetik kommt nicht gut an
Ebenfalls nicht punkten konnte Apothekenkosmetik im Vergleich mit Marken wie Nivea und Chanel. Dieser Test lief unter „Image“. Die Creme aus der Apotheke, allerdings keine der gängigen Marken sondern eine Eigenherstellung, sowie die anderen beiden Produkte wurden in neutrale Tiegel gefüllt. Passanten durften Geruch und Hautgefühl testen. Sieger war die Luxuskosmetik aus der Parfümerie – das Chanel-Produkt kostet rund 65 Euro. Platz zwei ging an Nivea, die Creme ist im Drogeriemarkt für 3,45 zu haben. Knapp dahinter landete das Apothekenpräparat, für das man knapp 50 Euro auf den HV-Tisch legen muss. Daraus schließen die Tester, dass die Apotheken beim Image nachlegen könnten.
Abschließend kommt „mehr/wert“ zu dem Ergebnis, dass die Apotheken im Check nicht überzeugen konnten – weder beim Preis noch beim Image und der Beratungsqualität. Bezogen auf Letzteres gibt es am Schluss noch den guten Rat: „Kunden sollten am besten immer selbst nachfragen, ob ihre Medikamente zusammenpassen.“
Den vollständigen Test zum Nachschauen finden Sie hier.
5 Kommentare
Kritik fachlich nicht in Ordnung !
von Dr. Ralf Schabik am 27.09.2016 um 19:18 Uhr
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Test
von Frank ebert am 26.09.2016 um 9:44 Uhr
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objektiv?
von Dr Schweikert-Wehner am 24.09.2016 um 11:50 Uhr
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Jeder kann am Pranger der Nächste sein ......
von Wolfgang Müller am 23.09.2016 um 20:03 Uhr
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Einerseits nicht so toll...
von Christian Becker am 23.09.2016 um 15:59 Uhr
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