Depressionstag

Grüne fordern bessere Versorgung für psychisch Kranke

Berlin - 30.09.2016, 11:10 Uhr

Weltweit sollen circa 350 Millionen Menschen unter einer Depression leiden. (Foto: hikrcn / Fotolia)

Weltweit sollen circa 350 Millionen Menschen unter einer Depression leiden. (Foto: hikrcn / Fotolia)


Einen Termin beim Psychotherapeuten zu bekommen, ist schwierig in Deutschland. Auf dem Land ist das so gut wie gar nicht möglich. Die Menschen landen dann häufig als Notfall im Krankenhaus. Die Grünen verlangen anlässlich des Depressionstages am morgigen Samstag eine Gesamtstrategie der Bundesregierung, damit psychisch Kranke in Zukunft besser versorgt werden.

Depressive Störungen gehören laut Gesundheitsministerium zu den häufigsten und am meisten unterschätzten Erkrankungen. Schätzungen zufolge leiden weltweit etwa 350 Millionen Menschen unter einer Depression. Laut dem Gesundheitsreport der TK fehlen Beschäftigte in Deutschland immer häufiger aufgrund psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz.Schätzungen zufolge leiden weltweit inzwischen circa 350 Millionen Menschen unter einer Depression. Bis 2020 werden der Weltgesundheitsorganisation zufolge Depressionen oder affektive Störungen die zweithäufigste Volkskrankheit in der Welt sein. 

Die Grünen haben eine bessere Versorgung psychisch Kranker in Deutschland gefordert. Die Bundesregierung müsse endlich ein umfassendes Programm für eine individuelle und gemeindenahe Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen auflegen, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Maria Klein-Schmeink, der Deutschen Presse-Agentur anlässlich des Depressionstages am kommenden Samstag. „Insbesondere im ambulanten Bereich finden Menschen heute nicht die Hilfe, die sie brauchen, und landen schließlich als Notfall im Krankenhaus." 

Zu wenig Hilfe vor Ort

Denn häufig fänden diese Menschen keinen Termin beim Psychotherapeuten. Und auch andere Betreuungsmöglichkeiten würden an vielen Orten nicht angeboten. Die Bundesregierung ließe bis heute eine Gesamtstrategie vermissen, wie sie dem drängenden Versorgungsbedarf psychisch erkrankter Menschen gerecht werden will, sagte Klein-Schmeink. Es reiche nicht, lediglich das Entgelt für stationäre Versorgung neu zu regeln und diese durch eine kleine Innovation wie die Zu-Hause-Betreuung durch Krankenhäuser zu ergänzen.

Um die sektorenübergreifende Versorgung zum Nutzen der Patienten weiter zu stärken, wird nach einem Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) zur Stärkung seelisch Erkrankter eine psychiatrische Akut-Behandlung im häuslichen Umfeld (home treatment) als Krankenhausleistung eingeführt. Auch ambulante Leistungserbringer können mit einbezogen werden.

Klein-Schmeink sagte weiter, benötigt würden Angebote der ambulanten Krisenintervention, genügend psychotherapeutische Plätze ohne lange Wartezeiten und strukturierte Behandlungswege zwischen stationärer und ambulanter Versorgung mit festen Ansprechpartnern für schwer Erkrankte. Der Anstieg psychischer Leiden müsse die gesamte Gesellschaft dazu auffordern, Arbeits- und Lebensweise zu hinterfragen. 


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


1 Kommentar

anregungen

von Ömer Lütfü Aksoy am 01.10.2016 um 10:51 Uhr

hi, hier interessante anregungen, blog: aksoygedichte.blogspot.de mit hochsensitiven erkenntnissen und einsichten auf dem gebiet gesundheit psychologie und therapie, viel spass

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.