Quartalszahlen von Zur Rose

DocMorris mit Umsatzplus von 45 Prozent

München - 06.10.2016, 16:30 Uhr

DocMorris wirbt verschärft um Chroniker - das ist Teil der Wachstumsstrategie der Zur Rose-Gruppe. (Foto: dpa)

DocMorris wirbt verschärft um Chroniker - das ist Teil der Wachstumsstrategie der Zur Rose-Gruppe. (Foto: dpa)


Der Schweizer Pharmahändler Zur Rose hat im dritten Quartal 2016 seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Insbesondere das OTC-Geschäft seines Tochterunternehmens, der Versandapotheke DocMorris machte einen kräftigen Sprung. Das erhofft sich die Zur Rose Gruppe nun auch für den Rx-Markt.

Während der Umsatz der Zur Rose-Gruppe nach Unternehmensangaben zwischen Juli und Ende September um sechs Prozent zulegte, verzeichnete die zur Gruppe gehörende Versandapotheke DocMorris einen besonders starken Zuwachs beim Verkauf rezeptfreier OTC-Produkte. Damit brachte es DocMorris in den ersten neun Monaten 2016 auf ein kumuliertes Umsatzwachstum von 45 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Allerdings machte das Unternehmen auf Nachfrage keine Angaben zu absoluten Umsatzzahlen, weder bei DocMorris noch für die Zur Rose-Gruppe.    

Für die ersten sechs Monate hatte Zur Rose noch einen Gruppenumsatz von 434,3 Millionen Schweizer Franken kommuniziert, ein Plus von 5,5 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Das Unternehmensergebnis verbesserte sich in der gleichen Zeit von minus 2,0 auf plus 0,2 Millionen Franken.    

Gespannter Blick nach Luxemburg

Zur Rose betont, durch die gute Entwicklung im dritten Quartal seine europäische Marktführerschaft sowohl im profitablen Kerngeschäft – dem Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln und der Ärztebelieferung in der Schweiz – als auch im Onlinegeschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln weiter ausgebaut zu haben.

Doch ganz besonders schielt Zur Rose nun auf den deutschen Rx-Markt. Der Europäische Gerichtshof wird am 19. Oktober 2016 über die Frage der Zulässigkeit des deutschen Festpreissystems für EU-ausländische Versandapotheken entscheiden. Fällt das Urteil zugunsten der EU-ausländischen Versender aus, wird DocMorris die mehr als 20 Millionen chronisch Erkrankten in Deutschland sicher verschärft umwerben. Schon jetzt läuft eine deutschlandweite TV-Kampagne, die sich gezielt an Patienten mit einem regelmäßigen Bedarf an rezeptpflichtigen Medikamenten richtet. Zur Rose plant nach eigenen Angaben, auch im Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln wieder ein zweistelliges Wachstum zu erzielen. Die Marketinginitiative sei Teil der Wachstumsstrategie, so Zur Rose.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

DocMorris-Mutter greift nicht zur Versandapotheke selbst, sondern zum Logistikunternehmen

Zur Rose übernimmt Bremer Pharmahändler Eurapon

Jahresabschluss 2016

DocMorris wirbt und wächst

Zur Rose: Erster Überschuss nach DocMorris-Übernahme

Niedrige Margen belasten

Mega-Deal im Versender-Markt

Zur Rose übernimmt Medpex-Versandgeschäft

2 Kommentare

Die organisierte Deutsche Apothekerschaft .......

von Gunnar Müller, Detmold am 06.10.2016 um 18:59 Uhr

.... hat in den vergangenen vergangenen 13 Jahren keine rechte Antwort auf die Banalisierung apothekenpflichtiger Arzneimittel durch den Versandhandel gefunden. Eigentlich schade, oder?
Konsequenzen daraus zu ziehen bleibt den derzeit bestehenden Hierarchien vorbehalten. Schade eigentlich, oder?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Man war sich einfach zu fein...

von Thorsten Dunckel am 07.10.2016 um 8:41 Uhr

...und ist es in den oberen Chargen auch heute noch, sich mit dem Pöbel zu unterhalten. Bunte Presse und Talk-Shows, undenkbar für unsere Kamin-Hocker. Auf die Fresse bekommen nun wir jüngeren Kollegen.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.