- DAZ.online
- News
- Politik
- Wirtschaftsweise für ...
Sachverständigenrat
Wirtschaftsweise für Apothekenketten und Preiswettbewerb
Der Wirtschafts-Sachverständigenrat plädiert in seinem aktuellen Jahresgutachten erneut für eine Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbots für Apotheken. Positiv sieht er das EuGH-Urteil zur Arzneimittel-Preisbindung: Es könnte mehr Wettbewerb unter Apotheken ermöglichen.
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat am 2. November sein Jahresgutachten 2016/17 an Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht. Unter dem Titel „Zeit für Reformen“ machen die „Wirtschaftsweisen“ Vorschläge, wie es wirtschaftlich voran gehen kann in Deutschland. Als zentrale Herausforderungen für Deutschland und Europa sehen sie die wachsende Skepsis gegenüber der Europäischen Union, die Flüchtlingsmigration und den demografischen Wandel. Sie meinen: In Deutschland hat die Bundesregierung die günstige wirtschaftliche Entwicklung nicht ausreichend für Reformen genutzt.
Den Bereich der Gesundheitsversorgung behandeln die Regierungsberater in ihrem aktuellen Gutachten nur sehr kurz. Die Stoßrichtung ist aber klar: Es geht für sie um „mehr Markt in der Gesundheitsversorgung“ – und das auch bei Apotheken.
Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes
Grundsätzlich beeinflussen die Gesundheitsausgaben die Tragfähigkeit der öffentlichen Haushalte in erheblichem Maße. Und da sie infolge des demografischen Wandels und des medizinisch-technischen Fortschritts perspektivisch ansteigen werden, sei es umso wichtiger, „zu verhindern, dass sie durch Ineffizienzen im Gesundheitswesen zusätzlich gesteigert werden“.
Deshalb habe der Sachverständigenrat bereits in der Vergangenheit Vorschläge unterbreitet, mit denen diese Ineffizienzen im Gesundheitswesen abgebaut werden könnten. Diese hält er nach wie vor für aktuell. Konkret zählt er auf:
- die Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbots von Apotheken
- mehr Selektivverträge zur Stärkung der Vertragsfreiheit
- Wiedereinführung und zielführende Weiterentwicklung der Praxisgebühr
- Ausdehnung von Kosten-Nutzen-Analysen im Arzneimittelbereich auf den Bereich der alternativen Medizin
- Übergang zur monistischen Krankenhausfinanzierung
Auch auf das jüngste Urteil des EuGH, nach dem die Preisbindung für verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland im Widerspruch zu EU-Recht stehe, könnte mehr Wettbewerb unter Apotheken ermöglichen, heißt es überdies. Konkreter werden die Sachverständigen allerdings nicht.
Zuletzt verweisen die Berater noch auf einen altbekannten Finanzierungsvorschlag für die Gesetzliche Krankenversicherung: Eine einkommensunabhängige Bürgerpauschale mit integriertem Sozialausgleich sei nach wie vor die beste Finanzierungsform.
15 Kommentare
Stimmung
von Bernd Jas am 05.11.2016 um 13:52 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Geschickt eingefädelte Kampagne! Kanonenkugeln auf die Apothekenfestung?!
von Ingrid Greif am 04.11.2016 um 13:23 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Liberalisierung
von Michael Hofheinz am 03.11.2016 um 23:16 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Vomex forte
von Christian Springob am 03.11.2016 um 19:06 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
AW: Vomex forte
von Ho7250 am 05.11.2016 um 12:52 Uhr
Die Weisen und Ihre Reise
von Sven Larisch am 03.11.2016 um 18:49 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Besser für Angestellte Apotheker?
von Heiko Barz am 03.11.2016 um 13:32 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Besser für Angestellte Apotheker!
von benicoma am 03.11.2016 um 15:38 Uhr
Für angestellte Apotheker besser
von benicoma am 03.11.2016 um 13:06 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
es wird nur gemacht, was sich lohnt
von Karl Friedrich Müller am 03.11.2016 um 12:03 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Alle Dämme brechen
von Marc Lindermeir am 03.11.2016 um 11:27 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
"Weise"
von Frank Zacharias am 03.11.2016 um 10:53 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Weise?
von Karl Friedrich Müller am 03.11.2016 um 10:44 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Und dann kommen sie alle aus den Löchern gekrochen,
von Christiane Patzelt am 03.11.2016 um 10:35 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Leo Tolstoi (1828-1910)
von Christian Giese am 03.11.2016 um 10:22 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.