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Mehr Aufgaben für Apotheker
Kinderapotheken und Diabetiker-Beratung in der Schweiz
Apotheker in der Primärversorgung
Das Bundesamt für Gesundheit hat nun aus verschiedenen in der Schweiz bereits laufenden oder geplanten Pilotprojekten zwei ausgewählt, die mit finanzieller Unterstützung des Bundes wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden sollen:
- Das
erste Projekt bezieht sich auf die spezialisierten Kinderapotheken medinform:
Mit dem Modell soll die Versorgung in spezialisierten Kinderapotheken optimiert
werden, und zwar durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Apothekern,
Kinder- und Hausärzten in einem lokalen Netzwerk, einschließlich Schulung des
Apothekenpersonals. Die Ausbildung der medinform Kinderapotheken läuft schon
seit 2014 in der Deutschschweiz, die Begleitforschung durch die Universität
Basel ist im Frühjahr 2016 gestartet.
- Das zweite Projekt ist das SISCare-Programm zur Förderung der Therapietreue bei Typ 2-Diabetikern. Im Zentrum stehen die Überwachung der Medikamenteneinnahme, regelmäßige Motivationsgespräche in am SISCare-Programm teilnehmenden Apotheken und die Optimierung des Medikamentenplans unter Absprache mit dem behandelnden Arzt. Die Umsetzung ist im Frühjahr 2016 gestartet. Das Projekt wird von der Policlinique médicale universitaire (PMU) in Lausanne wissenschaftlich begleitet.
Es
wurden bewusst zwei Projekte ausgewählt, die unterschiedliche
Risiko-Patientengruppen ansprechen und zudem in verschiedenen Regionen der
Schweiz angesiedelt sind (Deutsch- / Westschweiz). Beiden gemeinsam ist der interdisziplinäre
Ansatz zur Steigerung der Behandlungsqualität. Die Auswertung der Ergebnisse
wird voraussichtlich 2018 vorliegen.
Vergütungsmodelle überdenken
Die
Stärkung der Apotheker in der Grundversorgung und die Pilotprojekte werden vom
Schweizer Apothekerverband pharmaSuisse ausdrücklich begrüßt, aber „umsonst“
soll das Ganze nicht zu haben sein. „Es ist nun aber auch an der Zeit, die
Vergütungsmodelle zu überdenken, insbesondere bei der Optimierung der
Arzneimitteltherapie zugunsten des Patienten.“ fordert pharmaSuisse-Präsident
Fabian Vaucher. Auch bei der interprofessionellen Zusammenarbeit brauche es
neue Modelle, um diese Arbeiten an Schnittstellen tarifieren zu können. Mehrere
Gutachten hätten gezeigt, dass eine angemessene Vergütung entscheidend dafür
sein werde, ob sich eine Neupositionierung der Apotheken in der Grundversorgung
erfolgreich realisieren lasse.
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