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Trotz Übernahmefantasien in der Branche
Stada-Chef glaubt an Eigenständigkeit
Der Vorstandschef des Pharmakonzerns Stada, Matthias
Wiedenfels, glaubt an die Eigenständigkeit des Unternehmens. „Wenn ich nicht daran
glauben würde, hätten wir ja keine Mittelfristziele für 2019 mit konkreten
Zahlen und Fakten vorgestellt", sagte Wiedenfels in einem Interview mit
dem „Handelsblatt".
Der Pharmakonzern Stada aus Bad Vilbel befindet sich derzeit im Umbau. Nicht-profitable Geschäftsfelder sind aufgegeben und abgeschrieben worden, was zuletzt den Quartalsgewinn schmälerte. Neben einer internen Umstrukturierung hält das Unternehmen laut Vorstandschef Matthias Wiedenfels aber auch nach Wachstumsmöglichkeiten Ausschau.
In Interview mit dem Handelsblatt erklärt er. „Zukäufe bleiben ein wichtiger Teil unserer Wachstumsstrategie. Weil wir hier intern noch eine Menge zu tun haben, werden es in der nächsten Zeit eher ergänzende Zukäufe sein.“ Von Interesse seien Märkte, in denen Stada „schon ganz gut unterwegs" sei. Er nennt Asien als Beispiel und Südamerika.
Auch zu den immer wieder aufflammenden „Übernahmefantasien in der Branche“ äußert er sich. Wiedenfels glaubt an die Eigenständigkeit des Unternehmens. Sonst hätte man ja keine Mittelfristziele für 2019 mit konkreten Zahlen und Fakten vorgestellt, erklärte er. Allerdings sei Eigenständigkeit nie Selbstzweck. Das heißt im Umkehrschluss aber auch nicht, dass er einen Verkaufsauftrag habe, sagte er dem Handelsblatt. Die Rechtslage sei da eindeutig: "Sollte es einmal ein Übernahmeangebot geben, dann müsste das Management es auch prüfen", erklärte der Stada-Chef, der seit diesem Sommer im Amt ist.
Markenprodukte und Biosimilars sollen gestärkt werden
Stada will vor allem in seinem Segment Markenprodukte, in dem die nicht-rezeptpflichtigen Arzneimittel vereint sind, wachsen. Dabei könnte es zum Beispiel um Produkte im Zusammenhang mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten, um Vitamine und Mineralien gehen. Aber auch das Generikageschäft soll größer werden. „Natürlich vernachlässigen wir Generika nicht. Die bleiben auch künftig unsere solide Geschäftsbasis. Aber da schauen wir bei Zukäufen eher auf die Zukunft und damit auf Biosimilars, also die kommende Generation von Biotech-Nachahmerprodukten." Aktuell rechnet das Unternehmen mit der Zulassung eines Biosimilars gegen Osteoporose auf dem europäischen Markt.
Die Generika-Sparte des französischen Pharmaherstellers Sanofi, die zum Verkauf steht, sei für Stada zu groß und thematisch nicht passend, weil hier der Schwerpunkt auf klassischen Generika liegt. Das Biosimilargeschäft von Merck, das Marktgerüchten zufolge auch zu haben ist, würde laut Wiedenfels nicht so viel Sinn für Stada machen, weil dort ähnliche Arzneien in der Entwicklung stünden wie bei Stada.
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