Johnson & Johnson gibt bei Actelion auf

Sanofi ist jetzt Favorit 

Basel - 14.12.2016, 09:50 Uhr

Vorbei: J&J hatte 246 Schweizer Franken je Aktie für Actelion geboten und war nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg bereit, auch etwas mehr zu zahlen. (Foto: picture alliance / AP Photo) 

Vorbei: J&J hatte 246 Schweizer Franken je Aktie für Actelion geboten und war nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg bereit, auch etwas mehr zu zahlen. (Foto: picture alliance / AP Photo) 


Im Kampf um das Schweizer Biotechunternehmen Actelion ist nach dem Rückzug von Johnson & Johnson der Pharmakonzern Sanofi der Favorit. Dieser will einem Bericht des Wall Street Journal von Mittwochnacht zufolge insgesamt bis zu 30 Milliarden Dollar (28,2 Mrd Euro) auf den Tisch legen. Offen sei aber, wie die Transaktion genau aussehen soll.

Jetzt will Johnson & Johnsen (J&J) Actelion doch nicht mehr: Der Rückzug des US-amerikanischen Pharma- und Konsumgüterriesen soll dem Vernehmen nach unter anderem darauf zurückgehen, dass Actelion-Chef Jean-Paul Colzel das Unternehmen nicht komplett verkaufen, sondern nur in Teilen oder in Partnerschaften einbringen will. J&J teilte am Mittwoch in New Brunswick mit, dass das Unternehmen nicht mehr an einer Übernahme interessiert ist.

Die Actelion-Aktie befindet sich seit Bekanntwerden des J&J-Interesses im Höhenflug. Anfang der Woche war das Papier bis auf 214,50 Franken gestiegen und damit so teuer wie noch nie. Am Dienstag kosteten die Actelion-Anteile zum Handelsende 208,50 Franken - das Unternehmen ist damit an der Börse 22,5 Milliarden Franken (rund 20,9 Mrd Euro) wert.

J&J hatte 246 Schweizer Franken je Aktie geboten und war nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg bereit, auch etwas mehr zu zahlen. Der 1997 gegründete Biotech-Spezialist Actelion beschäftigt gut 2500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz in Höhe von rund zwei Milliarden Franken. Im laufenden Jahr profitiert das Unternehmen stark von der Nachfrage nach seinen Lungenmedikamenten.

In der Pharmabranche ist es in den vergangenen Jahren unter anderem wegen des Patentablaufs von vielen Medikamenten großer Konzerne immer wieder zu milliardenschweren Übernahmen gekommen. Dabei sind vor allem Unternehmen mit hoffnungsvollen Wirkstoffen oder Medikamenten im Visier der Branchenriesen wie Merck & Co, Novartis, Pfizer, Roche oder Sanofi.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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