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Patientenfreundlichkeit
Ein Drittel Europas hat das e-Rezept
In einem Drittel von 36 europäischen Ländern verordnen Ärzte bereits elektronisch. Das geht aus einem neuen Patientenfreundlichkeits-Index hervor, in dem Jahr für Jahr Europas Gesundheitssysteme miteinander verglichen werden. Deutschland landet in dem Patientenfreundlichkeits-Ranking auf Platz 7.
Den Euro Health Consumer Index (EHCI) gibt es seit 2005. Er wird im Auftrag der schwedischen Denkfabrik „Health Consumer Powerhouse“ erstellt. Im Fokus der Analyse aus den 36 europäischen Ländern stehen Patientenfreundlichkeit und -rechte, der Stand der Digitalisierung in den einzelnen Systemen, Wartezeiten oder die Behandlungsqualität, etc. In den ersten beiden Jahren kam Deutschland jeweils auf den dritten Platz. 2009 war man aber schon auf Platz neun abgerutscht. 2012 dann der Tiefpunkt: Weil viele Patientenorganisationen sich über das deutsche Gesundheitssystem beschwert hatten, gab es für die Bundesrepublik nur noch den zwölften Platz.
Für ihre Analyse befragen die Schweden nicht nur Patientenorganisationen, sondern schicken auch umfangreiche Fragenkataloge an die Gesundheitsministerien der einzelnen EU-Länder. Für die Analyse 2016 lautete eine dieser Fragen: „Können die Patienten in ihrem Land Arzneimittel aus einer Apotheke beziehen, wobei das Rezept elektronisch an den Apotheker gesendet wird?“ Die Ministerien hatten drei Antwortmöglichkeiten: „Ja, diese Möglichkeit gibt es flächendeckend“, „Diese Möglichkeit gibt es in einem beschränkten Rahmen, beispielsweise in Modellversuchen“ oder „Nein. Zumindest ist es extrem selten“.
Zwölf Länder gaben an, dass das e-Rezept bereits gelebter Standard ist: Kroatien, Dänemark, Estland, Island, Schweden, Finnland, Norwegen, Schweiz, Niederlande, das Vereinigte Königreich, Spanien und Mazedonien. Weitere vier Länder gaben an, dass das e-Rezept bereits in begrenztem Rahmen praktiziert werde, darunter auch Deutschland. Womöglich bezog sich die Angabe der Bundesrepublik darauf, dass ärztliche Verordnungen innerhalb von Krankenhäusern elektronisch verarbeitet werden. Im ambulanten Bereich gibt es hierzulande bekannterweise keinerlei elektronische Verordnungsmöglichkeiten. Fraglich ist auch, warum Italien angegeben hat, nicht zu den bereits digitalisierten Ländern zu gehören. Mehr als 90 Prozent der italienischen Verordnungen werden bereits elektronisch an die Apotheke gesendet.
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