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Erneuter Anstieg
Gesundheitsausgaben wachsen um 4,5 Prozent
Im Vergleich zu 2014 stiegen die Gesundheitsausgaben 2015 um 15 Milliarden Euro oder 4,5 Prozent. Sie beliefen sich auf 344,2 Milliarden Euro – das sind 4.213 Euro je Einwohner. Die Arzneimittelausgaben stiegen um etwa 2 Milliarden Euro auf 53,2 Milliarden Euro. Dies teilt das Statistische Bundesamt mit.
Die Ausgaben für Gesundheit steigen in Deutschland immer stärker. 2015 flossen insgesamt 344,2 Milliarden Euro in den Sektor. Das waren 4,5 Prozent (15 Milliarden Euro) mehr als im Jahr davor, wie das Statistische Bundesamt am heutigen Dienstag in Wiesbaden mitteilte. 2014 hatte die Steigerungsrate bei 4,2 Prozent gelegen. Die Gesundheitsausgaben hätten das vierte Jahr in Folge auch stärker zugenommen als das Bruttoinlandsprodukt. Auf jeden Einwohner entfielen 2015 statistisch gesehen 4213 Euro (2014: 4050 Euro).
Für Arzneimittel wurden 2015 53,2 Milliarden ausgegeben. Das sind knapp 2,2 Milliarden mehr als im Jahr zuvor. damit fällt der Anstieg in diesem Bereich geringer aus als im Vorjahr. 2014 kletterten die Ausgaben im Vergleich zu 2013 um 3,2 Milliarden Euro von 47,8 auf 51,0 Milliarden Euro. Die Kosten für Hilfsmittel beliefen sich 2015 auf 18,9 Milliarden Euro, 2014 waren es 18,1 Milliarden gewesen.
Rund 58 Prozent der Ausgaben zahlte die gesetzliche Krankenversicherung. Gegenüber 2014 erhöhten sich ihre Ausgaben um 4,3 Prozent. Die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck – etwa Caritas und die Diakonie – trugen 13,4 Prozent der Gesundheitsausgaben. Hier lag der Anstieg bei 3,1 Prozent. Auf die privaten Krankenversicherungen entfielen 8,9 Prozent der Gesundheitsausgaben – eine Steigerung von 5 Prozent.
Prognose 2016: Anstieg um 4,3 Prozent
Das Bundesgesundheitsministerium begründete die gestiegenen Ausgaben mit der demografischen Entwicklung und dem medizinischen Fortschritt. Zudem sei 2015 die erste Stufe der Pflegereform in Kraft getreten, sagte ein Sprecher. Dies habe aber auch zu einer Verbesserung der Versorgung von Pflegebedürftigen und Kranken geführt.
Für das Jahr 2016 prognostiziert das Statistische Bundesamt einen Anstieg der Gesundheitsausgaben auf 359,1 Milliarden Euro. Das wäre eine Zunahme von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Erste Berechnungen zu den Ausgaben für Arzneimittel der Krankenkassen liegen für 2016 bereits vor. Der DAV ermittelt sie regelmäßig auf Basis der Abrechnungsergebnisse aus den Apothekenrechenzentren. Sie beliefen sich auf etwa 34,1 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von rund 1,2 Prozent. Einsparungen aus Rabattverträgen sind allerdings noch nicht enthalten. Krankenkassen und Vertragsärzte hatten für 2016 im Arzneimittelbereich einen Ausgabenanstieg von 3,1 Prozent vorausgesagt.
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