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Neuer FIP-Bericht
Wie werden Arzneimittel-Engpässe weltweit erfasst?
Der Internationale Apothekerverband FIP hat einen Bericht zur Modellen und taktischen Optionen für die Erfassung von Arzneimittel-Engpässen herausgegeben. Er zeigt anhand einiger Schwerpunkt-Länder, welche Systeme hierfür genutzt werden. Daran sind auch Apotheker maßgeblich beteiligt.
Ein neuer Bericht mit dem Titel „Reporting medicines shortages: Models and tactical options”, den die International Pharmaceutical Federation (FIP) am 16. Mai veröffentlicht hat, gibt einen Überblick über Systeme zur Berichterstattung über Arzneimittel-Engpässe. In dem Dokument wird eingangs betont, dass die Situation sich diesbezüglich weltweit verschlechtert hat. In manchen Ländern hätten sich die Verknappungen zwischen 2005 und 2010 verdreifacht. Der Bericht soll zum einen mehr Transparenz schaffen. Er soll aber auch eine Resolution der Weltgesundheitsversammlung zu Maßnahmen gegen den weltweiten Mangel an Arzneimitteln und Impfstoffen von Mai 2016 umsetzen. Hierin wurden die Mitgliedstaaten konkret dazu aufgefordert, bei der Erfassung von Arzneimittel-Engpässen enger zusammen zu arbeiten und sich über ihre Ansätze auszutauschen.
„Arzneimittel-Verknappungen setzen die Sicherheit und Leben aufs Spiel.“ sagt Andy Gray, Mitherausgeber des Berichts. „Dieser Bericht soll dabei helfen, Systeme zur Berichterstattung über Verknappungen aufzubauen oder zu verbessern, und zwar, indem wir uns gegenseitig über unsere besten Praktiken informieren.“
Drei Systeme von Apothekern betrieben
Der Report stellt acht Systeme aus sechs Ländern vor, und zwar jeweils zwei aus den USA und der Slowakei und jeweils eins aus Australien, Kanada, den Niederlanden und Südafrika. Die Auswahl wurde getroffen, um zu zeigen, wie vielfältig solche Systeme sein können. In einigen Ländern, werden sie von nationalen Apotheker-Verbänden umgesetzt. Hierzu zählen das „ASHP Drug Shortages Resource Center” der American Society of Health System Pharmacists (ASHP), das „KNMP Farmanco“ des Niederländischen Königlichen Apothekerverbandes (KNMP) und ein Projekt der slowakischen Apothekerkammer zu Arzneimittelengpässen.
Nicht alle geben die Gründe für Engpässe an
In anschaulichen Übersichten vergleicht der Bericht verschiedene Funktionen und Kriterien, die die Systeme auszeichnen. Diese umfassen die herangezogenen Informationsquellen oder auch, ab welchem Umfang ein Mangel gelistet wird. Außerdem skizziert er die verschiedenen Ansätze, wie Informationen über Engpässe derzeit gesammelt und verwaltet und wie sie transparent gemacht werden. Uneinheitlich ist dabei zum Beispiel, inwieweit die Gründe für eine Verknappung ebenfalls angegeben werden. In Australien und den Niederlanden geschieht dies nach dem FIP-Bericht immer, während die FDA und die AHSP dies in den USA unterschiedlich handhaben
Eingebettet in die Arzneimittelpolitik
Die FIP möchte die Information über Engpässe in der Arzneimittelversorgung aber nicht für sich allein betrachten. Der neue Report folgt vielmehr auf das FIP-Dokument „Arzneimittel-Informationen: Strategische Entwicklung", das Anfang dieses Jahres veröffentlicht wurde und die Länder dazu auffordert, Arzneimittelinformationen, inklusive Engpässen, in ihren nationale Arzneimittelpolitik zu integrieren. „Die Apotheker sind über die Zukunft der weltweiten Arzneimittelversorgung zunehmend besorgt.“ betont FIP-Geschäftsführer Luc Besançon.
„Die FIP hat sich schon lange dafür eingesetzt, dass dieses drängende Problem angegangen wird. Jedes Berichtssystem über Engpässe bei der Arzneimittelversorgung sollte in eine nationale Informationsstrategie über den Zugang zu Medikamenten eingebettet sein.”
1 Kommentar
Engpässe
von Dr.Diefenbach am 18.05.2017 um 9:58 Uhr
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