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„billigendes Töten zur ProfitMaximierung“
Das sagt Pfizer zu den Fälschungs-Vorwürfen
Beim ARD-Themenabend am gestrigen Mittwoch wurde unter anderem die Geschichte einer Krebspatientin erzählt, die in einer Apotheke eine unwirksame Fälschung des Tyrosinkinase Inhibitors Sunitinib (Sutent) erhalten haben soll. Ihr behandelnder Arzt erhebt schwere Vorwürfe gegen den Hersteller Pfizer. DAZ.online hat die Firma um Stellungnahme gebeten.
Um zu beweisen, dass auch hierzulande gefälschte Präparate über den HV-Tisch gehen, erzählt der ARD-Beitrag die Geschichte einer Patientin, die an Nierenkrebs leidet. Sie wird mit dem Tyrosinkinase-Inhibitor Sutent (Sunitinib) von Pfizer behandelt, den sie aus einer deutschen Apotheke bezieht. Nach einer Folgeverordnung tauchen auf einmal wieder Metastasen auf, und sie hat keine Nebenwirkungen mehr. Der Arzt vermutet, dass das Präparat eine wirkungslose Fälschung war und gibt dem Pharma-Unternehmen Pfizer die Schuld. „Das ist ein billigendes Töten zur Maximierung eigener Profite.“
Hersteller Pfizer erklärt gegenüber DAZ.online, dass man es zutiefst bedauere, dass möglicherweise eine Patientin zu Schaden gekommen sei, weil sie nicht das „echte“ Sutent von Pfizer erhalten habe. Hinweise zu einem durch Fälschungen von Sutent geschädigten Patienten lägen der Firma allerdings bislang nicht vor. Im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtungen und im Sinne der Patientensicherheit seien diese Information aber an die Arzneimittelsicherheitsabteilung weitergeleitet worden. Man habe diese auch um die aktuellen Informationen aus dem Tagesthemen-Beitrag ergänzt. Nun sei es an dieser Abteilung den Fall wissenschaftlich zu klären und den behördlichen Meldeauflagen gerecht zu werden.
„Fälschungen stammen nicht von Pfizer"
Pfizer möchte in diesem Zusammenhang aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese angeblich gefälschten Medikamente nicht von Pfizer stammen, sondern von Kriminellen. Diese betrögen die Patienten und schädigten sie unter Umständen schwerwiegend. Sie verletzten aber auch das Ansehen der Firma sowie deren geistiges Eigentum. Den Eindruck, der in der Berichterstattung der ARD erweckt wird, Pfizer nehme das Fälschen seiner Medikamente billigend in Kauf, möchte Pfizer nicht auf sich sitzenlassen. „Wir widersprechen dem entschieden“, erklärt eine Sprecherin.
Selbstverständlich arbeite man mit auch mit dem Zoll sowie nationalen und internationalen Polizeibehörden wie Interpol zusammen, denen die Verfolgung der Straftäter obliegt. Hinweise auf Fälschungen gebe man an die zuständigen Behörden weiter und helfe bei der Identifizierung von Fälschungen. In dem TV-Beitrag wurde darauf hingewiesen, dass Pfizer und andere Pharmaunternehmen eine Zeit lang die Fälschungs-Ermittler von Interpol finanziell unterstützten. Laut TV-Dokumentation hatte der US-Konzern Privatdetektive beschäftigt, um herauszufinden, ob das Krebsmedikament Sutent wirklich gefälscht nach Europa eingeführt werde. Nach ersten Verdachtsfällen der Detektive habe Pfizer die Ermittlungen aber spontan wieder eingestellt, heißt es im Beitrag. Zu diesem Vorwurf äußerte Pfizer sich nicht.
SecurPharm und Hologramm-Etiketten
Pfizer betonte in diesem Zusammenhang auch das vielfältige Engagement der Firma gegen Fälschungen ihrer Medikamente, zum Beispiel durch SecurPharm. Zudem setze man bei Pfizer weitere Technologien ein, um Medikamenten-Verpackungen fälschungssicher zu gestalten – zum Beispiel Hologramm-Etiketten.
Denn die Sicherheit der Patienten habe höchste Priorität. Und gegen den Vorwurf, Fälschungen unserer Medikamente billigend in Kauf zu nehmen, verwehre man sich strikt.
4 Kommentare
Rolle von Pfizer bei Medikamentenfälschungen
von Clara am 25.05.2017 um 13:00 Uhr
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Hauptsache legal egal ...
von Christian Timme am 22.05.2017 um 10:08 Uhr
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Fälschungen
von JB am 22.05.2017 um 8:29 Uhr
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Arzneimittelfälschungen
von Heiko Barz am 19.05.2017 um 11:45 Uhr
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