BPhD kürt Deutschlands beste Ausbildungsapotheken

Die Zentrum Apotheke in Wesendorf

Wesendorf - 17.08.2017, 16:50 Uhr

Der Inhaber der Zentrum Apotheke Ahmed El-Hawari freut sich über das Zertifikat des BPhD und den Besuch von Friedrich Emmendörffer (v.l.). (Foto: BPhD)

Der Inhaber der Zentrum Apotheke Ahmed El-Hawari freut sich über das Zertifikat des BPhD und den Besuch von Friedrich Emmendörffer (v.l.). (Foto: BPhD)


In unserer Reihe „die besten Ausbildungsapotheken“ stellen wir Ihnen heute vor: die Zentrum Apotheke in Wesendorf. Sie kürte der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland zu einer der drei besten öffentlichen Apotheken, in der Pharmazeuten im Praktikum ihre Ausbildung machen können.

Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) fordert die Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) alljährlich auf, per Umfrage ihre Ausbildung in der öffentlichen Apotheke oder Krankenhausapotheke zu bewerten. Aus allen bewerteten Ausbildungsapotheken eines Kalenderjahres wählt der Vorstand dann die drei besten Ausbildungsapotheken für das Kalenderjahr aus, um ihre herausragende Ausbildung hervorzuheben und sie hierfür auszuzeichnen. Seit 2012 werden je drei Auszeichnungen in den Kategorien Offizin und Krankenhaus getrennt vergeben. Die Zertifikatübergabe für die besten Ausbildungsapotheken des vergangenen Jahres fand bereits auf dem 42. wissenschaftlichen ADKA-Kongress in Würzburg statt.

Heute stellen wir eine der Top-Ausbildungsapotheken 2016 unter den Offizin-Apotheken vor: die Zentrum Apotheke in Wesendorf. BPhD-EPSA Liaison Secretary Friedrich Emmendörffer hat die Zentrum Apotheke besucht und den Inhaber Ahmed El-Hawari zu seiner Apotheke und seinen Pharmazeuten im Praktikum befragt:

Emmendörffer: Welche Aufgaben hat ein PhiP in Ihrer Apotheke und wie wird er an die Tätigkeit in einer öffentlichen Apotheke herangeführt?  

El-Hawari: Es ist wichtig, dass der PhiP alle Bereiche und Aspekte der öffentlichen Apotheke kennenlernt. In den ersten vier Wochen wird das Wissen in der Rezeptur aufgefrischt und vertieft. Hier lernt er das Herstellen fast jeder Darreichungsform. Nicht nur Cremes, sondern auch die Kapsel- und Augentropfenherstellung werden thematisiert. Parallel dazu finden wöchentliche Treffen zu Themen aus dem Handverkauf statt, dabei wird nicht nur auf das pharmazeutische Wissen geachtet, sondern auch darauf, dieses dem Patienten richtig und für ihn verständlich zu vermitteln. Hierbei werden im Besonderen Kommunikationsstrategien auch anhand von Leitfäden vermittelt.

Spätestens nach vier Wochen kommt der PhiP in den HV, wobei ihm die vorangegangenen Kommunikationsübungen die Nervosität im Umgang mit dem Patienten nehmen.

Eine ausführliche und verständliche Beratung ist essenzieller Bestandteil eines Apothekerlebens.

Weiterhin wird der PhiP geschult, auch einen kritischen Blick auf Medikamente in Beziehung auf Wechselwirkungen und Nebenwirkungen zu haben. Aufgrund der Tatsache, dass wir eine Landapotheke betreiben, haben wir viele Stammkunden und einen guten Überblick über die verschiedenen Medikamente, welche unsere Kunden/Patienten einnehmen und können daher eine sehr gute Beratung hinsichtlich Interaktionen bieten (Athina).

Insgesamt bieten wir den PhiP’s ein breites Spektrum an Erfahrungsmöglichkeiten: Versorgung von Altenheimen, Schwerpunkt Palliativpharmazie, Messung von Blutwerten, Teilnahme an Notdiensten.    

Emmendörffer: Bestehen Möglichkeiten zur Fortbildung, intern wie auch extern? Wenn ja, welche sind das?

El-Hawari: Es gibt eine Vielzahl an internen Schulungen mit Präsentationen, das Üben von Vorträgen und Kommunikation, (Wichtigkeit der positiven Sprache und Vermeidung von Negativbegriffen) sowie der Vorbereitung auf die Prüfung.

Externe Schulungen sind natürlich möglich und wünschenswert. 

Emmendörffer:  Sind Ihre Mitarbeiter Fachapotheker für bestimmte Bereiche?

El-Hawari: Zwei unserer Apotheker befinden sich gerade in der Weiterbildung zum Fachapotheker für Offizin-Pharmazie. Außerdem haben wir Spezialisten für Naturheilverfahren und Homöopathie, Gesundheitsberatung, Ernährungsberatung, Geriatrie, Palliativpharmazie und allgemein zu pflanzlichen Arzneimitteln. 

Emmendörffer : Was zeichnet Ihre Apotheke besonders aus?

El-Hawari: Was zeichnet uns aus? Kooperatives Arbeiten im Team, Versorgung von den jüngsten Patienten (Kinderarzt) bis hin zu den ältesten Kunden (Heimversorgung) inklusive der Versorgung mit Hilfsmitteln über die Kooperation mit einem Sanitätshaus.

Darüber hinaus liegen unsere Schwerpunkte bei der Kommunikation und persönlichen Beratung, insbesondere der Phytotherapie und Darmberatung.

Teambildung und Teamgeist wird bei uns gepflegt und im Rahmen von Ausflügen und gemeinschaftlichen Aktionen (z.B. Teamläufe) umgesetzt. 

Emmendörffer: Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe, weshalb die PhiPs mit der Ausbildung in Ihrer Apotheke so zufrieden sind?

El-Hawari:

1. Praxisgerechte Vorbereitung auf das dritte Staatsexamen und das Arbeiten in der Offizin-Apotheke

2. Vermittlung von Eigenverantwortlichkeit, Führungsfähigkeit

3. Kommunikationstraining

4. Chance auf einen Arbeitsplatz

5. Tolles Team und ein Chef zum „Anfassen“

Emmendörffer: Vielen Dank!

Wer sind die Besten und wie werden sie gewählt?

Die Auswertung der Umfrage erfolgt über ein Credit-Point-System. Die daraus errechnete Punktzahl entscheidet, ob die entsprechende Apotheke das Prädikat „empfehlenswert“ verliehen bekommt. Diese Apotheken werden dann über die Homepage des BPhD e.V., sofern die Einwilligung vorliegt, öffentlich bekannt gegeben. Zudem bekommen die jeweils drei besten Ausbildungsapotheken ein Zertifikat für herausragende Ausbildung überreicht.

Die Preisträger für die hervorragende Ausbildung der Pharmazeuten im Praktikum 2016 sind:

In der Kategorie Offizin

In der Kategorie Krankenhaus

Diese sechs Apotheken zeichnen sich durch verschiedene Schwerpunkte und Projekte zur Förderung und Weiterbildung der PhiPs aus, besonders im Hinblick auf die Aspekte des späteren Berufs, aber auch mit Blick auf den dritten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung. Die Ausbildungen dort sind besonders gute Beispiele für eine zukunfts- und richtungsweisende pharmazeutische Ausbildung, die auch in vielen anderen Apotheken geleistet wird und eine tragende Säule in der Zukunft unseres Berufsstandes und des Bildes des Apothekers in der Öffentlichkeit sind. Da die jeweiligen ausgezeichneten Apotheken durch verschiedene Schwerpunkte schwer vergleichbar sind und die Ausbildung für das jeweilige Gebiet herausragend ist, verzichtet der Vorstand des BPhD auf eine Aufteilung in die Plätze eins bis drei.  



Sebastian Walesch, Beauftragter für Jungpharmazeuten des BPhD, Autor, DAZ.online
redaktion@daz.online


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