Chemie- und Pharmabranche

Forschungsausgaben so hoch wie noch nie 

Frankfurt - 23.08.2017, 15:15 Uhr

Die deutsche Pharmaindustrie hat soviel wie noch nie in die Forschung investiert. (Foto: Gorodenkoff / Fotolia)

Die deutsche Pharmaindustrie hat soviel wie noch nie in die Forschung investiert. (Foto: Gorodenkoff / Fotolia)


10,8 Milliarden Euro hat die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie im vergangenen Jahr in Forschung und Entwicklung gesteckt. So viel wie noch nie. Dennoch fordert der Branchenverband bessere Bedingungen. So sind nach Ansicht vieler Pharmafirmen regulatorische Hemmnisse in der Bundesrepublik größer als anderswo. 

Die deutsche Chemie- und Pharmabranche hat im vergangenen Jahr so viel für Forschung und Entwicklung ausgegeben wie nie zuvor. Die Unternehmen in der Schlüsselbranche steigerten ihre Ausgaben in diesem Bereich um vier Prozent auf 10,8 Milliarden Euro, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Dies sei der sechste Rekord infolge. Für 2017 sei ein neuer Höchststand zu erwarten.

Der VCI forderte dennoch bessere Bedingungen. Die Bundesrepublik sei zwar weltweit der viertgrößte Forschungsstandort nach den USA, China und Japan sowie in der Europäischen Union auf Platz eins. „Aber Deutschland gehört nicht zur absoluten Spitze im internationalen Innovationswettbewerb", sagte Thomas Wessel, Vorsitzender des VCI-Ausschusses Forschung, Wissenschaft und Bildung. So schätzten mehr als 60 Prozent der Chemie- und Pharmafirmen regulatorische Hemmnisse in Deutschland höher ein als in anderen Ländern.

Forderung nach steuerlichen Anreizen für die Forschung

Wessel forderte unter anderem steuerliche Anreize für Forschung in Unternehmen, zügigere Genehmigungsverfahren für Arznei- und Pflanzenschutzmittel, mehr Förderung der MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik sowie mehr Offenheit für neue Technologien.

Es sei ein richtiges Ziel der Politik, die gesamtwirtschaftlichen Forschungsinvestitionen von 3 auf 3,5 Prozent gemessen an der deutschen Wirtschaftsleistung zu steigern. Dafür müsse die Chemiebranche ihre Forschungsausgaben aber um rund ein Fünftel erhöhen, sagte Wessel. Ohne neue Anreize und bessere Rahmenbedingungen sei das nicht zu schaffen.


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