Apotheke in Baden-Württemberg

Botendienst per E-Bike

Düsseldorf - 30.08.2017, 07:05 Uhr

Neuer Botendienst: Apothekerin Susanne Wohlfarth (links) und ihr Team nutzen für Botendienste im Ort ab sofort das E-Bike. (Foto: Eschach-Apotheke)

Neuer Botendienst: Apothekerin Susanne Wohlfarth (links) und ihr Team nutzen für Botendienste im Ort ab sofort das E-Bike. (Foto: Eschach-Apotheke)


Die Eschach-Apotheke im baden-württembergischen Niedereschach am Rande des Schwarzwaldes setzt jetzt auf einen umweltfreundlichen Botendienst. Bestellte Medikamente kommen nun per E-Bike zu den Patienten im Ort.

„Das E-Bike ist genau auf unsere Bedürfnisse abgestimmt. Alle – die Patienten und wir – sind ganz begeistert davon“, sagt Susanne Wohlfarth, die im baden-württembergischen 6000-Einwohner-Ort Niedereschach am Rande des Schwarzwaldes zwischen Rottweil und Villingen-Schwenningen die Eschach-Apotheke betreibt. Seit Juli ist das Fahrrad mit elektrischem Unterstützungsmotor für die Apotheke unterwegs. „Das ist bereits voll im Einsatz und hat sich gut bewährt“, sagt die Apothekerin.

Das E-Bike bewährt sich vor allem bei den Steigungen des Schwarzwalds

Zwar lägen die meisten Lieferfahrten nur in einem Umkreis von rund fünf Kilometern in dem Ort. „Aber es sind vor allem die vielen Steigungen hier, die das E-Bike bewältigen kann“, sagt Wohlfarth. Die seien mit einem normalen Fahrrad kaum zu schaffen, sagt sie. Niedereschach, das im Eschachtal am Ostrand des Schwarzwalds liegt, sei ein recht bergiger Ort. Bislang habe man ja sehr gutes Wetter gehabt, um das E-Bike einsetzen zu können. „Wir müssen dann mal sehen, wie es sich im Winter bewährt. Wenn Glatteis ist, setze ich aber wohl jedenfalls keinen auf das Rad“, sagt Wohlfarth. Dann werde man wohl doch das Auto nehmen müssen, um den Patienten bestellte Rezepte zu liefern.

Auf das E-Bike aufmerksam wurde die Apothekerin bei einem Kongress des Großhändlers Sanacorp. „Die haben das dort vorgestellt und da habe ich gleich gesagt, das wäre was für uns“, sagt die Apothekerin. Das Fahrrad, eine Entwicklung von Sanacorp zusammen mit einem Start-up-Unternehmen aus Münster, sei dabei einem Pizza-Boten-Fahrrad sehr ähnlich, sagt die Apothekerin. „Es gibt eine Kühlbox, die abschließbar ist“, sagt sie. Damit können dann auch empfindliche Medikamente sicher zu den Patienten gebracht werden.

Aufgeladen wird natürlich mit Naturstrom

„Das läuft jedenfalls prima und ist sehr praktisch“, zieht die Apothekerin ein erstes Fazit. Dass das E-Bike nicht nur die schnellste Möglichkeit der Lieferung, sondern auch eine umweltfreundliche Alternative zum Botendienst mit dem Auto ist, findet sie überhaupt gut. Bereits seit Längerem setzt sich die Apothekerin für Nachhaltigkeit mit ihrer Apotheke ein. Unter anderem beteiligt sie sich seit dem Jahr 2016 an der Initiative des „Tütle“. Damit ist die Eschach-Apotheke plastiktütenfrei. Das „Tütle“, das zu 100 Prozent aus Altpapier besteht und auch vollständig kompostierbar ist, wird in Deutschland kohlendioxid-neutral hergestellt. Und so ist es auch nur konsequent, dass die Apothekerin das E-Bike selbstverständlich auch mit Strom aus alternativen Energien auflädt.

Die Idee, Medikamenten-Lieferungen per E-Bike zu erledigen, setzt sich offensichtlich nicht nur von Seiten der Apotheker durch. In Freiburg beliefert beispielsweise auch der Großhändler Alliance Healthcare mehrere Apotheken mit einem E-Cargo-Bike. Ein Trend, der wahrscheinlich noch viele Nachahmer finden wird.


Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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4 Kommentare

E-Bike für Botendienste!

von Konstantin Schwarzmüller am 26.12.2019 um 17:16 Uhr

Botendienste von Apotheken via E- Bike. ökologisch- dynamisch! Das sollte bundesweit Schule machen, wird aber wahrscheinlich vielerorts ohne viel Aufhebens praktiziert!

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E-Bike??

von Holger Riemer am 30.08.2017 um 19:52 Uhr

Wir nutzen einen Renault Twizy. Da hat man ca. 80 KM Reichweite. Und flott ist das Ding auch noch.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Grüne Propaganda

von Dr. Arnulf Diesel am 30.08.2017 um 11:59 Uhr

Kein Wunder, diesen Bericht aus Baden-Württemberg -einer Hochburg der Grünen- zu hören.Nichts gegen die Apotheke, die aus Überzeugung und / oder praktischen Überlegungen ein Fortbewegungsmittel anschafft. Allerdings gab rein pedalgetriebene wie auch elektrisch unterstützte Räder bereits vor Jahren schon in meiner ehemaligen Arbeitsstelle - neben dem als sehr verbrauchsarm eingestuften Smart. Der Bericht stößt jedoch passend zur BTW in das Horn der Grünen, die bis 2030 den Verbrennungsmotor und damit ein Stück deutscher Ingenieurleistungen (und Erfindungen) verbieten wollen. Wer sich so über Naturstrom freut, überlege bitte mal, ob das e-Bike der Apotheke nur mittags geladen wird, wenn die Sonne scheint. Sicher eher nachts mit physikalischem Strom aus dem nächsten KKW. Vielleicht irre ich mich, aber die Ladegeräte, die den e-Bikes beilagen, waren vor allem sehr effiziente Heizungen.
Meinen rein pflanzenölbefeuerten Uralt-Diesel "Stinker ohne Plakette" mußte ich übrigens gegen einen umweltfreundlichen stadttauglichen Benziner tauschen.

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AW: Grüne Propaganda - Eine waldshuter Perspektive

von Dr. Matthias David Vogelsgesang am 30.08.2017 um 13:02 Uhr

Zum Glück gibts das AKW Leibstadt noch ;) Dies wirkt sich auf meinen Nachtschlaf sehr beruhigend aus. Wie auch der Rhein am schönen Südschwarzwald. Meine Lieblingsapotheke macht Botendienste übrigens mit einem wunderschönen alten Citröen , schwarz , tiefliegend. Gar nicht smart, aber einfach schön!

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