Versandhandel

Shop Apotheke will nicht mit Amazon sprechen

Berlin - 18.09.2017, 17:10 Uhr

Amazon und Shop Apotheke: Medienberichten zufolge steht eine Übernahme an - das börsennotierte Unternehmen Shop Apotheke dementiert allerdings. (Foto: dpa)

Amazon und Shop Apotheke: Medienberichten zufolge steht eine Übernahme an - das börsennotierte Unternehmen Shop Apotheke dementiert allerdings. (Foto: dpa)


Ist der Internethändler Amazon wirklich kurz davor, die Versandapotheke „Shop Apotheke“ zu übernehmen? Das Nachrichtenportal Apotheke Adhoc hatte Ende vergangener Woche konkrete Übernahmeverhandlungen gemeldet. Die Versandapotheke selbst dementiert allerdings. Gegenüber DAZ.online erklärte ein Sprecher, dass auch keine Gespräche geplant seien. 

Apotheke Adhoc hatte sich auf „Insiderkreise“ berufen, gleichzeitig aber gemeldet, dass sich weder Amazon noch Shop Apotheke selbst zu den Gerüchten geäußert haben. Dem Bericht zufolge sind die Verhandlungen „fortgeschritten“, der nächste Schritt sei ein offizielles Übernahmeangebot. Allerdings: Nur ein „kleiner Kreis“ an Personen sei überhaupt in die Gespräche involviert.

Was ist aber wirklich dran an den Gerüchten? Amazon erklärte gegenüber DAZ.online, dass man sich nicht äußern wolle. Und bei der auf OTC-Arzneimittel spezialisierten Shop Apotheke beantwortete man die Fragen der Journalisten am heutigen Montag überhaupt nicht. Hinzu kommt: Shop Apotheke ist ein börsennotiertes Unternehmen. Wenn sich der Versender tatsächlich in konkreten Übernahmeverhandlungen befände, müsste er die Öffentlichkeit darüber informieren. Denn die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) überwacht den Markt streng: Schließlich werden durch solche Meldungen Aktienkurse beeinflusst.

Eine solche öffentliche Meldung der Shop Apotheke zu Übernahmeverhandlungen hat es allerdings nie gegeben. Ganz im Gegenteil: Die Versandapotheke gab am Freitagnachmittag von sich aus eine Meldung heraus, in der es hieß: „Es gibt aktuell keinerlei Gespräche oder Verhandlungen mit Amazon.“ Gegenüber DAZ.online ging ein Sprecher sogar noch weiter:„ Gespräche oder Verhandlungen sind nach derzeitigen Stand auch für die Zukunft nicht beabsichtigt.“

Dass aber schon Übernahmegerüchte reichen, um Aktienkurse zu bewegen, zeigte sich im Kurs der Shop Apotheke am Freitag: Die Aktie legte zwischenzeitlich um mehr als 20 Prozent zu, das Plus bröckelte jedoch nach dem Dementi der Shop Apotheke bereits am vergangenen Freitag. Am Freitagnachmittag lag die Aktie noch 9,5 Prozent höher.

Dem Bericht von Apotheke Adhoc zufolge soll Amazon sogar an der niederländischen Versandapotheke DocMorris interessiert gewesen sein, habe eine Übernahme jedoch verworfen, da DocMorris auch im Praxisgroßhandel vertreten sei. Auch DocMorris wollte sich zu diesem Thema nicht äußern.


dpa-AFX / DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Amazon darf nicht alles beherrschen

von Svea Ahlers am 20.04.2018 um 15:51 Uhr

Ich gehöre zwar nicht zu denen, die Amazon verteufeln. Aber irgendwo hört es aber auch auf. Arzneimittel sollten auch in Zukunft nur von Apotheken versendet werden dürfen. Dahinter darf kein Weltkonzern wie Amazon stehen. Als Apothekerin habe ich heute schon mit der Internetkonkurrenz zu kämpfen. Dazu möchte ich auch ein kürzlich gelesenen Artikel empfehlen http://mediopi.de/online-handel-mit-arzneimittel/

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