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DAZ.online-Wahlcheck (Teil 6)
Was sagen die Parteien zu Lieferengpässen in Apotheken?
Die Linken und die Grünen
Lieferengpässe können viele Ursachen haben. Einige Ursachen, etwa bei Rabattverträgen, können leicht behoben werden, indem Rabattverträge abgeschafft werden. Bei patentgeschützten Präparaten sind sowohl Ursachen als auch mögliche Gegenmaßnahmen komplexer. In jedem Fall ist eine Melde- und Begründungspflicht für die Hersteller sinnvoll. Eine ausreichende Lagerhaltung kann zumindest kurzzeitigen Engpässen vorbeugen. Häufig beruhen Lieferengpässe auf der fortschreitenden Zentralisierung der Liefer- und Herstellungskapazitäten. Wenn Wirkstoffe weltweit an nur einem Standort hergestellt werden, ist der Prozess fehleranfällig. Die Hersteller haben in Deutschland einen gesetzlichen Sicherstellungsauftrag. Dieser kann nach unserer Ansicht rechtfertigen, dass die Hersteller eine ausreichend sichere Herstellungs- und Lieferkette nachweisen müssen. Das wäre in jedem Fall an die Zulassung zu koppeln und kann nur europäisch geregelt werden.
Ein weiteres Ärgernis sind Kontingent-Arzneimittel, die nur in begrenzter Zahl vom Hersteller an den Großhandel geliefert werden. Ursachen sind dafür unter anderem Exporte, die aus der regulären Lieferkette entnommen werden und zu Lieferengpässen führen. Zudem wollen Hersteller den Direktvertrieb fördern. Hier muss dringend aufgeklärt werden, wo die Arzneimittel, die angeblich bedarfsdeckend an den Großhandel gehen, aus der Lieferkette verschwinden und gegebenenfalls gesetzgeberisch gegengesteuert werden.
Grüne
Unser Ziel ist eine bedarfsgerechte Arzneimittelversorgung der Bürgerinnen und Bürger. Die Lieferengpässe dürfen vor diesem Hintergrund nicht hingenommen werden. Da die Ursachen für diese Engpässe vielfältig sind, bedarf es unterschiedlicher Lösungen. Ein wichtiges Instrument scheint uns zum Beispiel zu sein, die Rabattverträge dahingehend zu ändern, dass mehrere Anbieter einbezogen werden.
1 Kommentar
Lieferengpässe
von Nachdenker am 23.09.2017 um 7:13 Uhr
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