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APOkix-Umfrage im September
Apotheker sind stolz auf ihre Rezepturen
Rezepturen herzustellen ist aufwendig, aber eine wichtige Aufgabe der Apotheken. Auch wenn immer wieder von Apothekern zu hören ist, die Rezepturen lieber ihren Kollegen überlassen: Für die allermeisten gehören selbt hergestellte Cremes, Salben und Suspensionen zum Tagesgeschäft, wie die aktuelle APOkix-Monatsumfrage zeigt.
Rezepturen zählen für die meisten Apotheken zum Tagesgeschäft: Jeder zweite Apothekenleiter, der sich im September an der APOkix-Monatsumfrage des Instituts für Handelsforschung Köln (IFH) beteiligt hat, gab an, in seiner Apotheke würden mehrmals täglich Rezepturen hergestellt. In jeweils jeder fünften Apotheke werden Rezepturen zudem durchschnittlich einmal täglich oder mehrmals in der Woche angefertigt.
Mit Abstand am stärksten nachgefragt sind dabei Salben, Cremes und Pasten: Nahezu jede Apotheke stellt diese häufig her. Individuelle Lösungen, Suspensionen und Emulsionen gehen zudem in 82 Prozent der Apotheken häufig über den HV-Tisch. Teemischungen stellen immerhin noch 27 Prozent der APOkix-Teilnehmer häufig für ihre Kunden her. Während noch rund jede sechste Apotheke „eher häufig“ Kapseln herstellt, ist die Anfertigung von Zäpfchen oder Tabletten nur selten gefragt.
Auffallend ist, dass die Nachfrage nach Rezepturen in den letzten ein bis zwei Jahren gestiegen ist: Knapp 30 Prozent der rund 200 APOkix-Teilnehmer fertigen häufiger Rezepturen an, sechs Prozent sogar „deutlich häufiger“. Bei knapp der Hälfte ist die Nachfrage unverändert, bei 15 Prozent ist sie gesunken.
Unverzichtbare Kernleistung
92 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass Rezepturen ein wichtiger Bestandteil der Arzneimittelversorgung sind, weil sie Lücken schließen, wo Fertigarzneimittel nicht verfügbar sind. 89 Prozent sind zudem der Auffassung, dass das Herstellen von Rezepturen als eine Kernleistung der Apotheken vor Ort die im Wettbewerb mit Versandapotheken sind, von entscheidender Bedeutung ist.
Bemerkenswerterweise meinen knapp sechs von zehn Befragten, ihre Kunden wüssten oft nicht, dass Apotheken auch ohne Rezept individuelle Rezepturen wie Tees oder Hautcremes anbieten. Dem entspricht, dass nur für rund ein Drittel der Befragten das Herstellen von Rezepturen außerhalb des Verordnungsgeschäftes „eine hohe Bedeutung“ hat.
Apotheker begrüßen bessere Honorierung
Wenig verwunderlich ist, dass fast alle Befragten das neue Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz befürworten, da dieses seit Mai 2017 eine verbesserte Honorierung der Rezepturen vorsieht. Bei 43 Prozent der APOkix-Teilnehmer hat sich die Honoraranpassung bereits sehr oder eher positiv ausgewirkt. Recht unterschiedlich ist der wirtschaftliche Stellenwert, den Rezepturen in den Apotheken aktuell, also nach der Honorarerhöhung, haben: Bei sechs Prozent der Befragten ist er „sehr“ und bei weiteren 26 Prozent „eher“ groß. Bei gut der Hälfte ist er allerdings „eher“ und bei rund jedem sechsten „sehr“ gering.
Apotheker-Stimmungslage weiter uneinheitlich
Die ebenfalls vom IFH abgefragte Stimmungslage bei den Apothekern entwickelt sich indessen uneinheitlich, was die gegenwärtige und die erwartete Geschäftsentwicklung betrifft. So stieg der Index für die aktuelle Geschäftslage im September auf 82,7 Punkte nach 80,4 Punkten im August. Damit kommt der Index der neutralen 100-Punkte-Marke, bei der sich positive und negative Einschätzungen die Waage halten, wieder ein Stück näher. Zudem liegt der Index 3,5 Punkte über dem Wert des Vorjahresmonats.
Gleichzeitig sank der Index für die erwartete Geschäftsentwicklung im September wieder auf einen Wert von 61,4 Punkten. Knapp die Hälfte der APOkix-Teilnehmer blickt demnach skeptisch in die Zukunft, nur gut jeder zehnte Befragte rechnet in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verbesserung seiner wirtschaftlichen Situation.
Im August war der Index für die erwartete Geschäftsentwicklung mit 64,8 Punkten erstmals nach dem EuGH-Urteil vom 19. Oktober 2016 wieder über die 60-Punkte-Marke geklettert, der er sich nun aber erneut angenähert hat. Im September vorigen Jahres lag der Wert noch bei 72,7 Punkten, nach dem EuGH-Urteil stürzte er unter die 50-Punkte-Marke ab.
1 Kommentar
Wirtschaftlichkeit schlecht abgefragt
von Friedemann Ahlmeyer am 04.10.2017 um 15:01 Uhr
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