Neue Quartalszahlen

Novo Nordisk mit vorsichtigen Prognosen

Bagsvaerd - 01.11.2017, 17:30 Uhr

Victoza beschert Novo Nordisk anhaltend gute Umsätze. (Foto: picture alliance)

Victoza beschert Novo Nordisk anhaltend gute Umsätze. (Foto: picture alliance)


Der Insulinhersteller Novo Nordisk stellt die Investoren auf ein weiteres Jahr mit verhaltenem Wachstum ein. Grund sind der anhaltende Preisdruck in den USA, aber auch negative Währungseffekte. Dabei zeichnet sich für 2017 immerhin ein besseres Jahr ab als zuletzt erwartet: Nach einem Umsatz- und Ergebnisanstieg in den ersten neun Monaten hob Novo Nordisk seine Jahresziele etwas an.

Im kommenden Jahr rechnet der Insulinspezialist Novo Nordisk zwar mit einem Anstieg bei Umsatz und operativem Gewinn im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Allerdings dürften negative Währungseffekte die Dynamik in ähnlichem Maß dämpfen wie schon im laufenden Jahr. Als weitere Bremse erweist sich aktuell für den Konzern vor allem der hart umkämpfte Insulinmarkt in den USA. Dort machen die zunehmende Konkurrenz durch Generikahersteller sowie Rabattschlachten den Originalproduzenten das Leben schwer. Die Gesundheitskosten pro Kopf in den USA sind im weltweiten Vergleich am höchsten, weshalb dort vor ein paar Jahren ein breit angelegter Kampf von Versicherern aber auch der Politik gegen die Preisvorstellungen der Hersteller begonnen hat.

Nach den Verhandlungen mit seinen Zwischenhändlern in der Pharmaindustrie zeichnet sich für Novo Nordisk nun ab, dass auch das kommende Jahr keine große Erleichterung an der Preisfront bringen wird. Die Dänen legen ihre Hoffnung deshalb vor allem auf neue Produkte wie das ultralangwirksame Insulin degludec (Tresiba®), das in Deutschland allerdings nicht mehr zu haben ist. Und auch die fixe Kombination von Insulin degludec und Liraglutid (Xultophy) gibt es in Deutschland in Zukunft nicht mehr. Laut Finanzchef Jesper Brandgaard hofft das Unternehmen auch darauf, im kommenden Jahr einige lukrative Übernahmen abschließen zu können.

Steigende Umsätze trotz Konkurrenz

In den ersten neun Monaten dieses Jahres hatte Novo Nordisk die Umsätze mit Tresiba® mehr als verdoppeln können. Die Erlöse mit dem Blockbuster, dem GLP1-Agonist Liraglutid (Victoza®) stiegen trotz zunehmender Konkurrenz durch Trulicity® (Dulaglutid) von Eli Lilly um 15 Prozent. Konzernweit erlöste Novo Nordisk 83,7 Milliarden dänische Kronen (rund 11,2 Mrd.Euro), das waren 2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Das operative Ergebnis verbesserte sich von Januar bis September im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 38,9 Milliarden Kronen (5,2 Mrd. Euro). Unter dem Strich erwirtschaftete Novo Nordisk einen Gewinn von 29,9 Milliarden Kronen (4 Mrd. Euro) – knapp 2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Für 2017 zeigte sich der Konzern etwas zuversichtlicher. So wird nun währungsbereinigt mit mindestens einem stagnierenden Umsatz, bestenfalls mit einem Plus von einem Prozent gerechnet. Zuvor war im ungünstigsten Fall noch ein Rückgang von 2 Prozent für möglich gehalten worden. Die Spanne für das operative Ergebnis wird nun bei 0 bis plus 3 Prozent gesehen, die vorherige Prognose hatte noch minus 3 bis plus 1 Prozent gelautet. Auch hier werden Währungseffekte ausgeklammert.


dpa-afx / jb
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