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Vor wenigen Tagen berichtete DAZ.online über die Erprobung von Gesichtsscannern in zwei österreichischen Apotheken. Mit der Technik sollten Kunden nach ihrer möglichen Bedarfslage kategorisiert und dann auf einem Bildschirm direkt mit der passenden Werbung bespielt werden. Kaum hat das Experiment begonnen, ist schon wieder Schluss damit.
In der letzten Woche hatte das österreichische Internetportal für Nachrichten aus dem Bereich Computer, Informationstechnik, Telekommunikation und Netzpolitik „futurezone.at“ gemeldet, dass zwei österreichische Apotheken in der Offizin Gesichtsscanner installiert hätten, um die erfassten Kunden dann über Bildschirme mit passender Werbung zu „bespielen“. Die Technologie sei von der Firma Bayer entwickelt worden.
Hierbei sollte es nicht darum gehen, Daten für irgendeine weitergehende Nutzung zu erheben. Die Bilder würden nicht gespeichert und keinesfalls weitergegeben, soll Bayer zugesichert haben. Sie würden vielmehr sofort nach der Verarbeitung gelöscht, und es bestehe keine Möglichkeit, die Person zu identifizieren. Die Technologie soll auf datenschutzrechtliche Unbedenklichkeit geprüft und mit dem ePrivacy-Siegel zertifiziert sein.
Eine der beiden Test-Apotheken war die Linzer Schutzengel-Apotheke. Ein Schreiben auf der Tür hatte auf den Gesichtsscanner hingewiesen. Nach wenigen Tagen Erprobung hatte es noch geheißen, bislang habe sich noch niemand beschwert, aber das „dicke Ende“ kam dann doch rasch. Nach nicht einmal einer Woche wurde der Test jetzt beendet.
Gab es datenschutzrechtliche Mängel?
Laut „Heute“ witterten Datenschützer schwere Mängel, und auch in den sozialen Netzwerken sei die Aktion nicht gerade wohlwollend aufgenommen worden. Die Kunden der Apotheke waren ebenfalls nicht begeistert. „Wir haben zu viele negative Reaktionen vonseiten unserer Kunden bekommen“, begründet der Inhaber der Apotheke Jörg Mayrhofer die Entscheidung gegenüber „nachrichten.at“.
„Viele haben sich per Mail oder telefonisch an uns gewandt und gesagt, dass sie das nicht möchten. Wenn man ein Experiment macht, muss man ergebnisoffen sein. Und wir wollen nicht etwas tun, das unsere Kunden verunsichert.“ Ursprünglich hätte die Testphase etwa einen Monat laufen sollen, sagt Apotheker Mayrhofer, aber die Reaktionen hätten gezeigt, dass es keinen Sinn mehr habe, weiter zu testen.
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