Ratiopharm- mutter Teva

Mit höheren Preisen gegen die Krise

London - 18.12.2017, 11:00 Uhr

Ratiopharm-Mutter Teva setzt neben Stellenabbau auf ein „nachhaltiges Preisniveau". (Foto: picture alliance / JOKER)

Ratiopharm-Mutter Teva setzt neben Stellenabbau auf ein „nachhaltiges Preisniveau". (Foto: picture alliance / JOKER)


Neben einem massiven Stellenabbau will der Generikahersteller Teva offenbar auch auf höhere Preise setzen, um sein Geschäft zu retten. Zudem könnten unrentable Präparate eingestellt werden. Aufgrund des massiven Preisdrucks, unter dem der Konzern vor allem in den USA ohnehin steht, gibt es Zweifel an der Erfolgsaussichten dieser Strategie. 

„Gute Preise, gute Besserung?“ Offenbar nimmt sich Generikahersteller Teva den Werbeslogan seiner deutschen Tochter Ratiopharm zu Herzen. Denn der vor einem massiven Stellenabbau stehende israelische Generikahersteller Teva will sein kriselndes Geschäft auch durch Preiserhöhungen retten.  „Ich denke, es ist vernünftig und verantwortungsvoll, ein gewisses nachhaltiges Preisniveau zu erzielen", sagte der neue Chef der Ratiopharm-Mutter, Kåre Schulz, der „Financial Times“ .

Dem Blatt zufolge hatte Schulz im Gespräch mit Investoren angekündigt, die Preise für nicht lukrative Arzneien entweder anzuheben oder die Produktion der Mittel komplett einzustellen. Analysten bezweifeln aber, dass Teva angesichts des aktuellen Preiskampfes in den USA mit seinen Plänen Erfolg haben wird. Teva steht schon länger wegen des zunehmenden Preisverfalls und anhaltender Absatzeinbußen in den USA unter Druck. Zudem hat sich der Konzern offenbar mit der Übernahme des Generika-Herstellers Actavis verhoben und sitzt nun auf einem gigantischen Schuldenberg. Teva will deshalb binnen zwei Jahren weltweit 14 000 Stellen abbauen – damit wäre jede vierte Stelle im Konzern betroffen. Der geplante Stellenabbau bei Teva hatte am Wochenende in Israel zu landesweiten Protesten geführt.

In Deutschland ist Teva vor allem mit seiner Marke Ratiopharm bekannt. Der Konzern beschäftigt hierzulande rund 2900 Mitarbeiter, von denen die meisten am Standort Ulm für Ratiopharm tätig sind. Wie viele dieser Stellen vom Sparkurs betroffen sind, ist noch unklar. 


dpa-afx / jb
redaktion@daz.online


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