Ausbau der Produktion

Spezialglashersteller Schott investiert nach Rekordgewinn

Mainz / Jena - 19.01.2018, 15:57 Uhr

Spezialglashersteller  Schott entwickelt unter anderem ultradünne Gläser. (Foto: dpa /picture alliance)

Spezialglashersteller  Schott entwickelt unter anderem ultradünne Gläser. (Foto: dpa /picture alliance)


Büretten, Messzylinder und Messkolben, aber auch Ampullen für die Pharmaindustrie – mit den Produkten aus dem Hause Schott haben Apotheker bereits im Studium zu tun. Das Geschäft mit den Verpackungen ist einer der Umsatzbringer. Der Spezialglashersteller konnte sich im vergangenen Geschäftsjahr über bislang höchsten Gewinn der Firmengeschichte freuen. Das Unternehmen investiert in einen Ausbau der Produktion. 

Nach dem bislang höchsten Gewinn der Firmengeschichte investiert der Spezialglashersteller Schott in einen Ausbau der Produktion. Der Jahresüberschuss nach Steuern stieg im vergangenen Geschäftsjahr um 41,6 Prozent auf 197,1 Millionen Euro, wie Vorstandsvorsitzender Frank Heinricht am Freitag sagte. „Auch in diesem Jahr wollen wir (beim Umsatz) zwischen drei und sechs Prozent wachsen und das Ergebnis auf hohem Niveau halten.“

Der Umsatz in dem zum 30. September 2017 abgeschlossenen Geschäftsjahr kletterte um 3,1 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro. Der Zuwachs erstrecke sich auf alle Bereiche, sagte Heinricht. Größter Umsatzbringer ist mit gut der Hälfte das Geschäft mit Präzisionsmaterialien - dazu gehören etwa Pharmaverpackungen wie Fläschchen oder Ampullen, von denen Schott zehn Milliarden im Jahr produziert. Danach folgen Haushaltsgeräte wie Glaskeramik-Kochflächen und die Optikindustrie mit Produkten wie Teleskop-Spiegel oder Glasteile für Kameras und Sensoren.

Eigenkapital steigt

Die Bilanz sei in den vergangenen Jahren vom Ausstieg aus dem Solargeschäft und der Zinsentwicklung bei Pensionsrückstellungen geprägt gewesen, sagte Finanzvorstand Jens Schulte. Diesmal aber weist die Bilanz ein Gesamtergebnis von 267,3 Millionen Euro aus (nach 5,3 Millionen im Vorjahr). Das Eigenkapital stieg um 46,1 Prozent auf 763 Millionen Euro. „Damit sind wir gut aufgestellt und für größere Akquisitionen gewappnet“, sagte Schulte.

Zunächst aber investiert Schott in einen Ausbau bestehender Werke - 180 Millionen Euro sind in diesem Jahr an Sachinvestitionen geplant. Am Standort Jena wurden mit der Inbetriebnahme eines zweiten Schmelzaggregats zuletzt 60 neue Mitarbeiter eingestellt; dort sind jetzt 470 Menschen beschäftigt. Die 1884 gegründeten Jenaer Glaswerke Schott hatten ihr Stammwerk bis 1948 in Jena. 1952 wurde Mainz der Hauptsitz des Unternehmens. Nach der Wiedervereinigung übernahm Schott Mainz die Geschäftsanteile des alten Stammwerks.


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