Interpharm 2018

Rezepturen: Viele Apotheker unzufrieden mit Ärzte-Zusammenarbeit

Berlin - 16.03.2018, 14:30 Uhr

Einer Studie zufolge sind viele Apotheker in Sachen Rezepturen unzufrieden mit der Ärzte-Zusammenarbeit. (Foto: Sket / DAZ.online)

Einer Studie zufolge sind viele Apotheker in Sachen Rezepturen unzufrieden mit der Ärzte-Zusammenarbeit. (Foto: Sket / DAZ.online)


Auf dem Interpharm-Symposium der Gesellschaft für Dermopharmazie betonte Prof. Dr. med. Petra Staubach-Renz den Wert der Rezeptur für Dermatologen anhand von Praxisbeispielen. Diese ergänzen die Therapie, wenn es kein Fertigarzneimittel auf dem Markt gibt. Denn viele Krankheiten der Haut bedürfen einer individuellen Therapie. Die Medizinerin stellte such eine interessante Studie zur Zusamenarbeit von Apothekern und Ärzten in Sachen Rezeptur vor.

Der große Vorteil der Rezeptur sei, dass sie immer up-to-date ist, wie Prof. Dr. med. Petra Staubach-Renz betonte. Durch Rezepturen können therapeutische Lücken geschlossen werden, immer dann wenn kein Fertigarzneimittel verfügbar ist. Das sei vor allem in der Kinderdermatologie von Bedeutung.

Welchen Stellenwert die Rezeptur für Ärzte und Apotheker genau hat, wurde in einer Umfrage im Rahmen einer Doktorarbeit ermittelt, die Steinbach-Renz vorstellte. Dabei kam wenig überraschend heraus, dass die meisten Rezepturen von Dermatologen verordnet werden. Auf Platz zwei folgen die Allgemeinärzte noch vor den Pädiatern.

In den allermeisten Fällen wurden NRF-Rezepturen verordnet (80 Prozent), andere Magistralrezepturen oder Individuelle Rezepturen wurden jeweils zu 10 Prozent verordnet. Die teilnehmenden Ärzte und Apotheker wurden auch gefragt, wie sie denn die Kommunikation untereinander für den Bereich Rezeptur einschätzen.

Beide Berufsgruppen finden den Austausch zu einem großen Teil konstruktiv, aber mit viel Zeitaufwand verbunden. Allerdings scheinen die Ärzte insgesamt zufriedener mit der Kommunikation zu sein. Während 58 Prozent der Apotheker fanden, dass der Austausch mit Ärger verbunden ist, empfanden das auf Seite der Mediziner nur 26 Prozent. Auch sagten ganze 34 Prozent der Pharmazeuten, dass die Kommunikation gar nicht oder nur in geringem Maße stattfindet – nur 10 Prozent der Ärzte denke genauso. Staubach-Renz wünscht sich, dass in Zukunft der Anteil, der die Gespräche als sehr konstruktiv empfindet, ansteige.



Dr. Mathias Schneider, Apotheker, Volontär DAZ
redaktion@daz.online


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