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Krebsforschung
Bayer und Loxo bei Larotrectinib auf Kurs
Seit dem vergangenem Jahr kooperiert Bayer mit Loxo Oncology bei der Entwicklung neuer Kinase-Inhibitoren zur Therapie spezieller Krebsarten. Nun hat Loxo in den USA die Zulassungsunterlagen für Larotrectinib eingereicht. Der Arzneistoff konnte in Studien bei 17 Tumorarten eine langfristige Remission erzielen.
Der Pharma- und Agrochemiekonzern Bayer kommt bei der Zulassung eines Hoffnungsträgers bei der Krebsbehandlung voran. Der Kooperationspartner Loxo Oncology, ein in Stamford im US-Bundesstaat Connecticut ansässiges biopharmazeutisches Unternehmen, habe die Einreichung der Zulassungsunterlagen für Larotrectinib in den USA abgeschlossen, wie Bayer am gestrigen Montag mitteilte. Der Antrag beziehe sich auf die Behandlung von an Krebs erkrankten Kindern und Erwachsenen mit lokal fortgeschrittenen oder metastasierten soliden Tumoren mit bestimmten Genveränderungen.
Bayer kooperiert seit vergangenem Jahr mit Loxo bei der Entwicklung und Vermarktung von Larotrectinib (LOXO-101) sowie LOXO-195. In Europa soll noch 2018 die Zulassung für Larotrectinib beantragt werden. Für Bayer ist die Zusammenarbeit ein wichtiger Schritt in der personalisierten Medizin und eigenen Aussagen zufolge ein Signal, dass das Pharmageschäft trotz der laufenden Übernahme von Monsanto nicht vernachlässigt wird.
Bei 17 Krebsarten in Studien wirksam
Bei Larotrectinib handelt es sich um einen Inhibitor der Tropomyosin-Rezeptor-Kinase (TRK). Bayer und Loxo Oncology entwickeln Larotrectinib gemeinsam für die Behandlung einer Vielzahl von Krebsarten, bei denen die neurotrophen Tyrosin-Kinase-Rezeptor (NTRK)-Gene durch Fusion verändert sind. Wie kürzlich im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, konnte Larotrectinib in drei Studien bei 17 unterschiedlichen TRK-fussionsbedingten Tumoren langfristige Remissionen erzielen.
Bayer übernimmt bei allen Zulassungsanträgen außerhalb der USA und beim weltweiten Vertrieb die Führung. In den USA sollen die Mittel gemeinsam vertrieben werden.
Analyst Wimal Kapadia von Bernstein Research hatte die Zusammenarbeit jüngst als einen Schritt in die richtige Richtung bezeichnet. Lizenzkäufe und ähnliche Kooperationen seien für den Dax-Konzern unabdingbar, da ab 2023/24 bei wichtigen Medikamenten Patente ausliefen und damit eine Patentlücke drohe. Larotrectinib sei zwar kein ganz großer Wurf, aber ein kluger Deal. Der Experte hält einen Spitzenumsatz von einer Milliarde US-Dollar - also einer halben Milliarde Dollar für Bayer - für möglich.
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