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Martina Stamm-Fibich (SPD)
„Die geringen Margen des Großhandels haben mich überrascht“
Die beiden Gesundheitspolitikerinnen Karin Maag (CDU) und Martina Stamm-Fibich (SPD) haben sich in den vergangenen Wochen mit Vertretern des Großhändlers Gehe getroffen. Mit Gehe-Chef Peter Schreiner diskutierten sie über die regulatorischen Anforderungen für die Großhändler sowie über deren Vergütung. Insbesondere die SPD-Politikerin Stamm-Fibich erklärte nach dem Treffen, dass sie im Bereich der Großhandelsvergütung Handlungsbedarf sehe.
Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Karin Maag (CDU) und die SPD-Arzneimittelexpertin Martina Stamm-Fibich haben sich mit Vertretern des Großhändlers Gehe getroffen. Maag und die Gehe-Spitze trafen sich in der Stuttgarter Firmenzentrale, Stamm-Fibich schaute sich ein Großhandelslager in Bayern an.
Laut einer Gehe-Mitteilung sprachen die beiden Politikerinnen bei ihren Treffen unter anderem über die Themen Vergütung und regulatorische Anforderungen an den Großhandel. Die Gehe sieht insbesondere bei der Honorierung offenbar großen Nachholbedarf. In der Mitteilung heißt es: „Die letzte Anpassung der Vergütung erfolgte 2010 im Rahmen der AMNOG-Novelle, die jedoch erhebliche finanzielle Einbußen für den Pharmagroßhandel zur Folge hatte. Gehe fordert die Politik auf, die Leistungsvergütung des Großhandels an die stark gestiegenen Kosten, die sich vor allem durch die seit 2013 bestehende Richtlinie Good Distribution Practice (GDP) der EU-Kommission ergeben haben, anzupassen.“ Hinzu kämen weitere nötige Investitionen, etwa im Rahmen der Umsetzung der Fälschungsrichtlinie.
Stamm-Fibich: Vergütung und Regulatorien müssen wir überprüfen
Zumindest bei der fränkischen SPD-Politikerin Stamm-Fibich stoßen diese Forderungen auf Verständnis. Gegenüber DAZ.online erklärte Stamm-Fibich: „Der pharmazeutische Großhandel ist für unser Gesundheitssystem sehr wichtig. Er sichert eine schnelle und zuverlässige Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteln in den Vor-Ort-Apotheken. Damit die Versorgung weiter auf diesem hohen Niveau sichergestellt werden kann, müssen wir uns in dieser Legislatur mit der Vergütung des pharmazeutischen Großhandels beschäftigen. Die geringen Margen haben mich doch sehr überrascht.“
Und auch was die regulatorischen Pflichten der Großhändler betrifft, sieht die Arzneimittelexpertin der SPD-Bundestagsfraktion anscheinend Handlungsbedarf: „Außerdem plädiere ich dafür, dass die Vorschriften, die für den deutschen pharmazeutischen Großhandel bestehen auch verbindlich für andere Arzneimittel-Lieferformen gelten und überprüft werden. Ich denke hier zum Beispiel an die Einhaltung der Kühlkette oder die Belüftung der Lagerräume.“
Maag (CDU): Großhandelsvergütung beim Pharma-Dialog
Und auch die neue gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Karin Maag, schätzt die Arbeit der Grossisten. „Der Pharma-Großhandel in Deutschland leistet gute Arbeit und sorgt dafür, dass die Arzneimittel schnell in die Apotheken und damit schnell zum Patienten kommen. Das muss natürlich entsprechend auskömmlich vergütet werden.“ Auch Maag kündigte an, dass sie die Forderungen der Großhändler in dieser Legislaturperiode erneut auf die Tagesordnung setzen wolle: „Ich habe mir die Themen angehört, die für den Großhandel wichtig sind und werde das auch gerne mit in den Pharma-Dialog mitnehmen, den wir in dieser Legislaturperiode fortsetzen.“
Gehe-Chef Peter Schreiner erklärte in der Presse-Mitteilung, welche Aufgaben und Anforderungen auf sein Unternehmen in den kommenden Jahren warten: „Wir setzen die hohen Standards für den pharmazeutischen Großhandel, beispielsweise in Form der GDP-Richtlinie zur Gewährung der Arzneimittelsicherheit, konsequent um. Hierzu zählt unter anderem die Klimatisierung von zusätzlichen Lagerbereichen. Dies hat bereits in den vergangenen drei Jahren und wird auch in Zukunft enorme finanzielle Belastungen mit sich bringen. Hinzu kommt der ebenfalls dauerhafte technische und administrative Mehraufwand durch die auf EU-Ebene beschlossenen Maßnahmen. Im Gegenzug muss der Gesetzgeber die sinkenden Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Kosten durch eine Vergütungsanpassung berücksichtigen. Dies ist notwendig, um die Leistungsfähigkeit des Pharmagroßhandels auch langfristig sicherzustellen. Nur dann wird den Apotheken auch langfristig ein verlässlicher Partner zum Wohle der Patienten zur Verfügung stehen.“
6 Kommentare
...geringe Margen?
von Heiko Barz am 27.04.2018 um 18:36 Uhr
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Grosshandels erträge
von Karin maag am 27.04.2018 um 3:20 Uhr
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Margenüberraschung???
von Peter Bauer am 26.04.2018 um 15:55 Uhr
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DIESE Aussage....
von gabriela aures am 26.04.2018 um 15:55 Uhr
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AW: DIESE Aussage
von Conny am 26.04.2018 um 18:09 Uhr
AW: DIESE Aussage
von gabriela aures am 26.04.2018 um 18:44 Uhr
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