Apothekenhonorar

Was verdienen Apotheker in den USA?

Remagen - 30.04.2018, 10:00 Uhr

Eine Rite Aid-Filiale im New Yorker Viertel Upper West Side - Apotheker gehören in den USA zu den Spitzenverdienern. (Foto: Levine-Roberts / Imago)                                    

Eine Rite Aid-Filiale im New Yorker Viertel Upper West Side - Apotheker gehören in den USA zu den Spitzenverdienern. (Foto: Levine-Roberts / Imago)                                    


Die Top 5

Unter den Top-5-Berufsgruppen sind die 781.000 Rechtsanwälte mit etwas über 1900 Dollar pro Woche noch die „Geringstverdiener“ (Rang fünf). Darüber rangieren die angestellten 815.000 Ärzte mit 1918 US-Dollar und auf Rang drei die 254.000 angestellten Apotheker, die sich über 1923 Dollar (1573 Euro) pro Woche freuen können. Mehr als 97 Prozent der Pharmazeuten haben mindestens einen Bachelor-Abschluss. Dagegen kommen viele der 128.000 Top-Verdiener im Architektur-Management beziehungsweise Wirtschaftsingenieurwesen (Rang zwei, mit knapp 2000 Dollar), sowie die 1,1 Millionen Geschäftsführer (Rang eins, mit durchschnittlich rund 2300 Dollar in der Woche) offenbar des Öfteren auch ohne Bachelor aus. Unter den Geschäftsführern haben nicht einmal 70 Prozent diesen Bildungsgrad. 

Apotheker verdienen im Schnitt etwa so viel wie Ärzte

Hochgerechnet ergibt sich damit für die angestellten Apotheker in den USA ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 99.996 Dollar (81.835 Euro). Damit liegen die Pharmazeuten gehaltsmäßig leicht über den angestellten Ärzten und den Rechtsanwälten, lassen aber andere Berufsgruppen mit ausbildungsintensiven und verantwortungsvollen Tätigkeiten, wie die Piloten, deutlich hinter sich.

In Deutschland sind die Ärzte Spitzenverdiener

Nach dem StepStone Gehaltsreport 2018, für den die Stellenbörse im Herbst 2017 rund 50.000 Fach- und Führungskräfte in Deutschland befragt hat, lag das durchschnittliche Bruttojahresgehalt über alle bei rund 58.150 Euro. Ärzte und Beschäftigte in der Pharmabranche zählen hierzulande zu den Spitzenverdienern. Nach Berufsgruppen liegen die Mediziner mit weitem Abstand vorn (84.233 Euro pro Jahr), gefolgt von Bankern mit rund 71.000 Euro und Ingenieuren (knapp 67.000 Euro). Apotheker sind als Berufsgruppe nicht gesondert ausgewiesen, dürfen hier aber angesichts der Tarifstrukturen im Regelfall bei weitem nicht mitkommen.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Hart an der Grenze zu Fake News

von Philip Prech am 30.04.2018 um 20:04 Uhr

Es wäre wünschenswert, dass eine Fachzeitschrift wie die DAZ solche klickbait Artikel irgendwelcher Internetportale nicht einfach übernimmt, ohne die Aussagen wenigstens oberflächlich zu überprüfen. Insbesondere wenn man zu Recht von anderen (ARD Mittagsmagazin) journalistische Sorgfalt einfordert.
Ernsthaft zu behaupten, das durchschnittliche Jahresgehalt von Ärzten in den USA läge bei knapp 100000US$, ist schon mehr als grenzwertig. Ein Blick auf die Methode der Zahlenerhebung zeigt es deutlich: Es werden nur Gehälter von Angestellen berücksichtigt. Nun ist es aber üblich, das angestellte Ärzte in den USA zusätzlich auch in einer Praxis freiberuflich arbeiten. So kommt man auf ein realistisches durchschnittliches Jahreseinkommen von 294000US$, also etwa dreimal so viel wie im Artikel behauptet. Apotheker dagegen sind in den USA überwiegend nur angestellt und haben kein weiteres Einkommen, so dass hier die Zahl von knapp 100000US$ Jahreseinkommen realistisch ist. So verdienen Apoteheker in den USA also nicht mehr als Ärzte, sondern etwa ein Drittel von dem was Ärzte dort verdienen.
Wer mehr über den Verdienst von Ärzten in den USA wissen will, suche z.B. nach "Medscape Physician Compensation Report 2017", leider darf man hier ja keine Links einstellen.

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AW: Hart an der Grenze zu Fake News

von Die Redaktion am 02.05.2018 um 11:11 Uhr

Lieber Herr Prech! Vielen Dank für den ergänzenden Hinweis, der den in der Online-Meldung dargelegten Vergleich um einen weiteren Aspekt ergänzt. Um Missverständnisse zu verhindern, haben wir nun in dem Text etwas mehr betont, dass es hierbei um den Vergleich der Einkommen von Angestellten und nicht von Selbständigen handelt. Sicher könnte die Darstellung des Einkommensgefüges unter dem Strich noch um mehr Daten und Statistiken angereichert werden. Danke insoweit für Ihren Hinweis auf den Medscape Physician Compensation Report. Die Ausgabe 2017, basierend auf den Ergebnissen einer Befragung von 19.200 Ärzten in mehr als 27 Disziplinen finden die Leser hier.
https://www.medscape.com/slideshow/compensation-2017-overview-6008547
Für die Ausgabe 2018, die erst kürzlich veröffentlicht wurde, haben mehr als 20.000 Mediziner aus über 29 Fachgebieten Informationen geliefert.
https://www.medscape.com/slideshow/2018-compensation-overview-6009667
Helga Blasius

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