Reaktion auf Entlastungsgesetz

Lauterbach rechnet mit stabilen Kassenbeiträgen

Berlin - 07.06.2018, 10:20 Uhr

SPD-Experte Karl Lauterbach erwartet, dass die Kassenbeiträge nach dem GKV-Versichertenentlastungsgesetz stabil bleiben. (Foto: Imago)

SPD-Experte Karl Lauterbach erwartet, dass die Kassenbeiträge nach dem GKV-Versichertenentlastungsgesetz stabil bleiben. (Foto: Imago)


Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung durch die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung nicht weiter steigen wird. „Diese Entlastung wird den Beitragssatz stabil halten“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. Die von der Union geforderten Entlastungen für die Arbeitgeber lehnt Lauterbach ab.

Das Kabinett hatte am Mittwoch einen Entwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf den Weg gebracht, der ein zentrales Vorhaben der großen Koalition umsetzt: Ab 1. Januar 2019 sollen auch die jetzt von den Mitgliedern der Krankenkassen allein zu zahlenden Zusatzbeiträge zur Hälfte von den Arbeitgebern getragen werden. Arbeitnehmer und Rentner werden dadurch um 6,9 Milliarden Euro jährlich entlastet. Die Arbeitgeber protestierten scharf gegen zusätzliche Belastungen.

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Lauterbach erklärte, dass Entlastungen für Arbeitgeber jetzt nicht sinnvoll seien: „Ein konjunktureller Effekt durch Geschenke an die Arbeitgeber ist noch nie eingetreten. Im Moment ist die Einkommenslage der Unternehmen gut, trotzdem wird zu wenig investiert. Deswegen wäre das ökonomisch unsinnig.“

Seit 2015 setzt sich der Krankenkassenbeitrag aus einem einheitlichen allgemeinen Satz und einem flexiblen Zusatzbeitrag zusammen. Der feste Satz liegt bei 14,6 Prozent und wird jeweils zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern finanziert. Zusatzbeiträge, die Kassen für sich festlegen können, schultern die Mitglieder bisher allein. Sie liegen aktuell bei durchschnittlich 1,0 Prozent.


bro / dpa
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Lauterbach ist Gesundheitsökonom?

von Ekkehard Schneider am 07.06.2018 um 11:28 Uhr

Laut Wikipedia hat Herr Lauterbach Gesundheitsökonomie studiert. Daher verwundert die Aussage "die Entlastung wird den Beitragssatz stabil halten" ? Das Geld wird ja künftig von den Arbeitgebern und der Rentenversicherung bezahlt. Er verkündet also eine Binsenweisheit. Die Einnahmen der KK ändern sich nicht. Nur die Arbeitgeber und die Rentenversicherung müssen mehr zahlen. Was letztlich zu tendenziell sinkenden Löhnen und damit relativ geringeren Beiträgen für die KK führen kann. Und die Mehrkosten der Rentenversicherung bezahlen ja die Beitragszahler. Dort werden die Beiträge eher steigen.
Vor solchen "Fachleuten" möge uns der Wähler künftig bitte bewahren!

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Lauterbach ist Gesundheitsökonom

von Heiko Barz am 07.06.2018 um 18:54 Uhr

Solche "Fachleute" kann man nicht abwählen, weil sie über die Landeslisten immer wieder in den Bundestag hineinrutschen.

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