Älteste Apotheke Kölns feiert 400-jähriges Bestehen – mit eigenem Gin

Über den HV-Tisch selbst wird er den Brand nicht verkaufen dürfen. Doch eine Webseite für den bundesweiten Vertrieb ist bereits eingerichtet und auch lokale Verkaufsstellen haben sich schon gefunden. „Drei Kölner Gaststätten wollen den Gin ausschenken“, freut sich Vongehr, der die Paradies-Apotheke seit 2009 leitet. „Die beste Entscheidung meines Lebens“, sagt er heute im Rückblick. Denn ursprünglich habe er nie selbstständig sein wollen und zunächst gezögert, als sein Chef ihm die Nachfolge anbot. Beim Ausbau der Paradies-Apotheke konzentrierte sich Vongehr ab 2010 vor allem darauf, die Marke selbst zu stärken. Besonders durch intensive Nutzung diverser sozialen Netzwerke schuf er Aufmerksamkeit. Seine damalige Vision: „Menschen in der Südstadt sollen, wenn sie an eine Apotheke denken, zuerst die Paradies-Apotheke im Sinn haben“. Ganz ähnlich hätte das wohl auch ein weltberühmter Comptuer-Nerd zu Lebzeiten in Bezug auf seine Computermarke formuliert.

Jubiläumsfeier mit geladenen Gästen

Auf Parallelen zum Steve Jobs angesprochen, lacht Vongehr und wiegelt ab: „Den Vergleich will ich mir nicht anmaßen.“ Dennoch hängt das berühmte „Stay hungry, stay foolish“ - Zitat des Apple-Gründers im Büro des Kölner Apfel-Apothekers. „In die Zukunft schauen, und und überlegen was möglich ist, das mache ich natürlich schon gerne“, setzt er nach.

Jetzt blickt er erst einmal zurück auf 400 Jahre Paradies-Apotheke und knapp 10 Jahre erfolgreiche Leitung. Das Jubliäum feiert er deshalb mit Wegbegleitern aus den letzten neun Jahren Rund 60 Gäste, aus Politik, Kultur und Apothekenwesen werden am 14. Juli mit Jubiläums-Gin auf die Vergangenheit und Zukunft der älteste Apotheke Kölns anstoßen. Bis dahin gibt es für Vongehr noch genug zu tun: „Die Etiketten für die Flaschen fehlen noch und die Offizin selbst muss auch noch etwas hergerichtet werden.“