APOkix-Umfrage

Apotheker: Nachwuchsmangel stärker in den Fokus

Berlin - 02.07.2018, 10:00 Uhr

Die Suche nach dem passenden Personal ist für viele Apotheken schwierig. (Foto: Schelbert)

Die Suche nach dem passenden Personal ist für viele Apotheken schwierig. (Foto: Schelbert)


Wer Personal für seine Apotheke sucht, hat es nicht leicht. Das belegt nun auch die aktuelle APOkix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung. Nur 5 Prozent der befragten Apothekenleiter gaben an, dass sie nach einer Stellenausschreibung viele geeignete Bewerber hatten. Indessen verbesserten sich im Juni dieses Jahres die APOkix-Konjunkturindizes leicht.

Für Apotheken ist die Suche nach geeignetem Personal auch im laufenden Jahr schwierig. Das zeigt die aktuelle APOkix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln, für die rund 200 Apothekenleiterinnen und -leiter befragt wurden. So gaben 39 Prozent der Umfrageteilnehmer an, sie hätten Probleme gehabt, approbierte Angestellte zu finden. Lediglich 5 Prozent der Befragten sagten, sie hätten nach einer Stellenausschreibung viele passende Bewerber gehabt. 57 Prozent hatten sich gar nicht auf die Suche nach Approbierten begeben. Auch die Suche nach PTA war für ein Drittel der Befragten problematisch. Nur 8 Prozent konnten unter mehreren passenden Bewerbern wählen, der Rest suchte nicht.

Mehr Werbung, mehr Studienplätze

Den Nachwuchsmangel nehmen die Befragten sichtlich als Problem wahr und erwarten auch keine Besserung: Neun von zehn APOkix-Teilnehmern befürchten, dass es in den nächsten ein bis zwei Jahren noch schwieriger wird, adäquate Mitarbeiter zu finden. Und so sind mehr als 90 Prozent der Befragten der Meinung, dass „die entsprechenden Berufsbilder von den Standesvertretungen stärker beworben werden“ sollten. Knapp 90 Prozent sprechen sich zudem dafür aus, dass die Politik mehr Pharmaziestudienplätze schaffen sollte. Zugleich merken etwa 60 Prozent der Befragten an, dass sich die Qualität der Bewerber zunehmend verschlechtert.

Gefragt wurde zudem, wie Teilzeitmodelle in den Apotheken funktionieren. 85 Prozent der APOkix-Teilnehmer äußerten sich hier positiv. Insgesamt arbeiten rund sechs von zehn Mitarbeitern in Apotheken in Teilzeit – und zwar gleichermaßen Approbierte, PTA und PKA. Dabei ist die Teilzeitarbeit in ­städtischen Apotheken weiter ­verbreitet als auf dem Land. 

Stimmung: Leichter Anstieg auf niedrigem Niveau

Die vom IFH ebenfalls allmonatlich ermittelten Konjukturindizes stiegen im Juni leicht an: Der Index für die aktuelle Geschäftslage kletterte von 90,0 auf 92,8 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahreswert entspricht das einem Plus von knapp neun Punkten. Damit nähert sich der Wert der neutralen 100-Punkte-Marke wieder an, bei der sich negative und positive Einschätzungen die Waage halten. Auch der Blick auf die erwartete wirtschaftliche Lage in den kommenden zwölf Monaten fällt optimistischer aus – wenngleich noch immer auf niedrigem Niveau. Der Konjunkturindex für die erwartete Geschäftslage stieg im Vergleich zum Vormonat um 3,2 Punkte auf einen Wert von 68,2 Punkten. Im Juni 2017 lag der Wert noch bei 59,7 Punkten.

Die Werte des Apotheken-Konjunkturindex berechnen sich als Differenz zwischen den Anteilen positiver und negativer Beurteilungen der aktuellen bzw. erwarteten Geschäftslage.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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