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Verunreinigtes Valsartan
Kordula Schulz-Asche fordert „schonungslose Aufklärung“
Die Bundesregierung geht davon aus, dass rund 900.000 Patienten in Deutschland valsartanhaltige Arzneimittel eingenommen haben, die mit dem möglicherweise krebserregenden Stoff N-Nitrosodimethylamin verunreinigt gewesen sein könnten. Dass für diese Menschen nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelagentur kein akutes Gesundheitsrisiko besteht, ist für die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kordula Schulz-Asche allerdings wenig beruhigend.
Der großflächige Valsartan-Rückruf beschäftigt auch die Politik. Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik der Grünen-Bundestagsfraktion, hat in diesem Monat zwei schriftliche Fragen hierzu an die Bundesregierung gestellt. Sie wollte zum einen wissen, wie diese die gesundheitliche Gefährdung beurteilt und welche Kenntnisse sie über das Ausmaß der Patienten hat, die die betroffenen valsartanhaltigen Medikamente eingenommen haben.
In ihrer Antwort verweist Gesundheitsstaatssekretärin Sabine Weiss (CDU) auf die Europäische Arzneimittelagentur (EMA): Ihrer Einschätzung zufolge bestehe kein akutes Gesundheitsrisiko durch die im Wirkstoff festgestellte Verunreinigung mit N-Nitrosodimethylamin. Aufgrund eines möglichen langfristigen Gesundheitsrisikos werde den Patienten aber empfohlen – in Abstimmung mit ihrem Arzt –, auf nicht verunreinigte valsartanhaltige Arzneimittel oder auf therapeutische Alternativen zu wechseln. Hierzu habe das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Öffentlichkeit am 13. Juli 2018 informiert.
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Ferner weist Weiss darauf hin, dass die Europäische Kommission am 5. Juli 2018 ein Risikobewertungsverfahren nach Artikel 31 der Richtlinie 2001/83/EG initiiert habe. Im Rahmen dieses Verfahrens werde der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA eine detaillierte Einschätzung des toxikologischen Risikos vornehmen.
Was das Ausmaß betrifft, so schreibt die Staatssekretärin, dass im Jahr 2017 rund neun Millionen Packungen valsartanhaltiger Arzneimittel zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verordnet wurden. Da etwa 40 Prozent der Chargen in Deutschland zurückgerufen worden, könnten zirka 900.000 Patienten betroffen sein.
3 Kommentare
Amateure führen
von Thomas Kerlag am 24.07.2018 um 6:59 Uhr
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wenns billig ist , ist es auch für die GKV gut
von Ratatosk am 23.07.2018 um 18:43 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: wenns billig ist , ist es auch für die
von Heiko Barz am 24.07.2018 um 11:56 Uhr
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