Anträge zum Deutschen Apothekertag

Apothekerkammer fordert Reformkommission für die ABDA

Süsel - 24.08.2018, 17:50 Uhr

Die ABDA bekommt ein neues Gebäude. Nach Ansicht der Apothekerkammer Nordrhein soll noch mehr erneuert werden: Und zwar fordert die Kammer eine Reformkommission für die ABDA. (j/ Foto: ABDA)

Die ABDA bekommt ein neues Gebäude. Nach Ansicht der Apothekerkammer Nordrhein soll noch mehr erneuert werden: Und zwar fordert die Kammer eine Reformkommission für die ABDA. (j/ Foto: ABDA)


Unter den zahlreichen Anträgen zum Deutschen Apothekertag ist auch die Forderung nach einer Reformkommission für die ABDA. Mit diesem Antrag dürfte die Apothekerkammer Nordrhein wieder einmal für Diskussionen sorgen.

Insgesamt wird die Hauptversammlung beim Deutschen Apothekertag in München viel zu tun bekommen. Eine Zusammenstellung der ABDA für die Sitzung des Gesamtvorstandes am 29. August zeigt, dass die Mitgliedsorganisationen diesmal deutlich mehr Anträge als in den vorigen Jahren eingereicht haben. Darunter sind manche Selbstläufer wie die Forderung nach dem Rx-Versandverbot, das längst Beschlusslage der ABDA ist und im Koalitionsvertrag steht. Nach einigen Jahren gibt es sogar wieder einmal den schon oft gestellten Antrag, die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel zu senken. Doch vieles betrifft auch Themen, zu denen die ABDA bisher allenfalls ansatzweise tätig geworden ist. Große Themenblöcke beschäftigen sich mit der Sicherung des Arzneimittelproduktionsstandortes Europa, der Qualität der Ausgangsstoffe von Arzneimitteln und der Digitalisierung in der Arzneimittelversorgung. Angesichts dieser derzeit viel diskutierten Themen und der großen Zahl der Anträge entsteht der Eindruck, dass wichtige Impulse für die weitere berufspolitische Arbeit zunehmend von den Landesorganisationen kommen. 

Dies gilt ganz besonders für die Anträge im Kapitel „Berufsständische Organisation“. Schon öfters gab es bei Apothekertagen in diesem Kapitel brisante Anträge zu innerverbandlichen Themen. Es gehört fast schon zum Ritual der Pausengespräche beim Deutschen Apothekertag, über das mögliche Schicksal dieser Anträge zu spekulieren. Denn sie werden stets erst gegen Ende der Veranstaltung diskutiert. Zu den besonders emsigen Antragstellern in dieser Rubrik gehört die Apothekerkammer Nordrhein und auch in diesem Jahr ist sie wieder mit einem bemerkenswerten Antrag dabei.

Reformkommission gefordert

Die Apothekerkammer Nordrhein spricht sich dafür aus, „eine mit unabhängigen, externen Fachleuten besetzte Reformkommission einzuberufen, die die Stärken und Schwächen der ABDA analysiert und Optimierungsvorschläge zur Erhöhung der politischen Schlagkraft erarbeitet“. Die Besetzung „sollte/könnte die Bereiche Politik, Krankenkassen, Patienten, Gesundheitswirtschaft, Digitalisierung, Journalismus, Sozialwissenschaften u. a. abdecken“, heißt es im Antrag. Die Ergebnisse sollten beim Deutschen Apothekertag 2019 vorgestellt werden.

Gestalten statt Verhindern

Ein ähnlicher Antrag von Apotheker Michael Mantell und anderen Antragstellern geht noch weiter. Danach soll die Reformkommission Vorschläge für die strukturelle und organisatorische Fortentwicklung erarbeiten. Demnach gehen die Antragsteller davon aus, dass die Kommission Reformbedarf feststellen würde.  

Während der Antrag der Apothekerkammer Nordrhein ohne Begründung in der Antragsliste verzeichnet ist, liefern Mantell und Kollegen eine Begründung mit. Darin heißt es, die ABDA sei mehr darauf angelegt, belastende Veränderungen zu verhindern, als Veränderungen aktiv zu gestalten. In einem dynamischen Umfeld agiere die ABDA zudem wie ein Tanker, der mit wendigen Schnellbooten konkurrieren müsse. Da die Umsetzung vieler ABDA-Beschlüsse ins Belieben der Mitgliedsorganisationen gestellt sei, fehle es den Apothekern nach außen an Einheitlichkeit, Schlagkraft und Durchsetzungskraft. In Richtung Basis gelinge es wiederum nicht, mit einer Stimme zu sprechen. Außerdem würden viele Diskussionen in den Beschluss münden, nicht aktiv zu werden und nicht zu kommunizieren, heißt es in der Antragsbegründung. 



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


2 Kommentare

Wenn...

von Thorsten Dunckel am 27.08.2018 um 9:58 Uhr

... ich nicht mehr weiter weiß, dann gründe ich ´nen Arbeitskreis.
Die Ergebnisse werden dann, nachdem im ABDA Haushalt noch schnell eine Erhöhung der Beiträge zur Finanzierung der Komission durchgewunken wurde, im Jahr 2037 zur Diskussion gestellt.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Nett....

von gabriela aures am 25.08.2018 um 22:16 Uhr

Der ABDA die Säge in die Hannd drücken und ihr dann die Entscheidung -hinter verschlossenen Türen- überlassen, an welchem Ast sie sägen möge ?

So wird das nie was.
Das gibt höchstens einen bösen Blick bei der nächsten Vollversammlung für die Querulanten und dann geht’s unbehelligt und gemütlich weiter wie immer.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.